Donnerstag, 13. April 2023
Es regnete den ganzen Morgen, was sowohl Jana als auch Sascha noch vor 7 Uhr aufwachen ließ. Die Regentropfen hämmerten auf das Dach des Wohnmobils. Wir stopften unsere Sachen in die Rucksäcke und bereiteten das Frühstück vor. Am Abgabetag des Wohnmobils hatten wir eindeutig mehr Essen als Hunger und mussten uns am Ende wohl oder übel von einigen Sachen aus unserem Kühlschrank trennen. 8:30 Uhr verließen wir unseren Stellplatz, ließen Wasser ab, entsorgten unseren Müll und fuhren zur Verleihstation von Indie Campers in Bordeaux. Leider erfuhren wir nun, dass unser Zug nach Paris aufgrund des heutigen Streiks gestrichen worden war. Unterwegs versuchte Jana also einen Ersatz für unseren ausgefallenen Zug zu finden. Mietwagen waren keine verfügbar. Wir waren in Sorge, ob und wie wir überhaupt noch nach Paris kommen würden. Das Wohnmobil war schnell und ohne Probleme abgegeben. Kurz darauf buchten wir eine Fahrt bei Flixbus, die allerdings erst nach 21 Uhr in Paris ankommen würde. Oh je! 8 Stunden Fahrt in einem Bus sind nicht gerade erstrebenswert. Wir gingen zur Straßenbahn, die immerhin unregelmäßig fuhr. Damit kamen wir zum Bahnhof, wo wir überrascht feststellten, dass es doch einige wenige Züge nach Paris gab. Kurzerhand buchten wir eine Fahrt am Nachmittag, mit der wir 16 Uhr in Paris ankommen würden und stornierten den Flixbus wieder. Jetzt hatten wir Zeit, in Ruhe ein Mittagessen zu genießen. Danach brauchten wir nur noch eine Stunde am Bahnhof warten und konnten schon unseren Zug besteigen. Mit Tempo 300 rasten wir in nur 2 Stunden nach Paris. Dort fuhren wir mit der Metro zu unserem Hotel Le Regent am Montmartre. Als wir das Zimmer betraten, staunten wir nicht schlecht: wir sahen direkt auf Sacre Coeur. Das entschädigte uns für die Sorgen des Vormittags. Der Ausblick vom Mini-Balkon im 6. Stock war so unglaublich, dass man sich kaum satt sehen konnte. Nach einer kurzen Pause im Zimmer spazierten wir los, den Berg hinauf zu der Kirche. Natürlich war hier alles voller Touristen. Sogar Trickbetrüger mit Armbändern sahen wir, woraufhin die Kinder sehr besorgt dreinschauten und den Eltern nicht mehr von der Seite wichen. Die Aussicht über die Stadt war beeindruckend und Sacre Coeur von innen ebenso. Anschließend wanderten wir etwas auf dem Montmartre herum und sahen ein süßes rosa Haus, eine Windmühle und viele kleine Gässchen. Auch am Amelie-Bistro aus dem Film kamen wir vorbei und kauften uns nebenan Sushi zum Abendbrot. Beim Moulin Rouge machten wir einen Fotostopp, bevor wir zurück zu unserem Hotel liefen. Dort aßen wir das Sushi im Aufenthaltsraum und gingen danach aufs Zimmer. Um 10 Uhr machten wir das Licht aus und schliefen auch augenblicklich ein.
Freitag, 14. April 2023
Die Stadt unter unserem Balkon wurde nur langsam wach. Um 8 Uhr wachte Sascha auf, genoss den Blick auf Montmartre und war überrascht, dass noch keine Touristen auf der Treppe vor Sacre Coeur unterwegs waren. Nacheinander weckte er die anderen drei. Anika wollte sich gleich wieder in ihre kuschelwarme Decke hüllen. Antonia war hingegen sofort wach und wollte unbedingt und sofort zum Frühstück. Das war ganz typisch Französisch mit Baguette, Croissant, Orangensaft, Heißgetränk, Butter und Marmelade. Man konnte sich alles selbst nehmen, also auch mehrfach. Und es gab sogar Naturjoghurt, Honig und Käse, also fast schon fürstlich. Derart gestärkt konnten wir losziehen und die Stadt entdecken. Wir kauften uns einen Zweitagespass für die Metro, um unabhängig zu sein. Dann fuhren wir nach Les Halles. Im dortigen Einkaufszentrum, tief unter der Erde, shoppten die Mädchen ausführlich bei H&M. An der Oberfläche war es hingegen kalt, windig und regnerisch. Wir spazierten zum Centre Pompidou und zum Hôtel de Ville. Dort stand ein hübsches, altes, zweistöckiges Kinderkarusell, welches unsere Mädels natürlich sofort stürmten. Nach 2 Runden Pferdereiten war uns kalt und Hunger hatten wir auch. Wir entschieden uns für Hot Dogs, weil Antonia unbedingt welche mochte. Das sehr kleine Lokal warb auf Fotos mit sehr berühmten Kunden: Bill Clinton, Barack Obama und Angela Merkel. Es war nur ein kleiner Fußweg zu Notre Dame, aber viel gab es nicht zu sehen, weil die Baustelle nach dem Brand vor ein paar Jahren abgesperrt war und ein Großaufgebot der Polizei Passanten abhielt. Also entschieden wir uns für einen Abstecher zum Louvre. Die Metro hielt dort allerdings nicht, sondern fuhr durch die Bahnhöfe durch. So spazierten wir durch den Tuileriengarten zum Louvre. In die Glaspyramide kamen wir ohne Ticket und aufgrund der riesigen Besucherschlangen natürlich nicht. Stattdessen besichtigten wir das unterirdische Einkaufscenter Carrousel du Louvre mit seiner umgekehrten Glaspyramide. Danach fuhren wir - weil das Wetter immer noch regnerisch war - zur Galeries Lafayette. Hier gab es eine kleine Zwischenmahlzeit und vor allem ein trockenes Plätzchen. Wir genossen kurz die Aussicht von der Dachterrasse, bevor wir bei den Spielwaren hängen blieben. Danach fuhren wir mit der Metro ins Hotel zurück. Hier machten wir eine kleine Pause, da alle bereits pflastermüde waren. Die Kinder spielten, die Eltern entspannten. 18:30 Uhr machten wir uns fertig für den Höhepunkt des Tages – wir hatten Karten für den Eiffelturm! Und die waren Janas Geburtstagsgeschenk, denn heute war ihr Ehrentag. Allerdings begann Antonia unablässig zu weinen und Anika hatte ganz plötzlich Kopfschmerzen. Aber was sollten wir machen? Die teuren Karten verfallen lassen? Sascha trug Anika zur Metro und Jana redete beruhigend auf Antonia ein. Wir fuhren bis zum Arc de Triumph, wo wir zur Oberfläche mussten, denn Anika war inzwischen schlecht geworden. Außerdem hatte Antonia Hunger. Sascha und Antonia aßen ganz entspannt und nun wieder fröhlich bei Burger King, während Jana an einer Bushaltestelle saß und die arg blasse Anika betreute. Es ging ihr immer noch schlecht. Dann kamen Antonia und Sascha dazu – mit einem Plan: Jana und Antonia sollten gemeinsam mit der Metro zum Eiffelturm fahren, während Sascha zu Fuß mit Anika nachkommen wollte. Jana akzeptierte zähneknirschend. Während die beiden per Metro zu den Jardins du Trocadéro fuhren, warf sich Sascha Anika über die Schulter und wählte die richtige Achse vom Arc de Triumph zum Eiffelturm. Etwa 20.30 Uhr trafen wir uns dann tatsächlich am Fuße des Eiffelturms wieder. Wir passierten die Sicherheitskontrolle und sahen an einer Anzeige, dass noch die Tickets mit 20:30 Uhr eingelassen wurden. Wir waren erst 20:45 Uhr dran. Also warteten wir unter dem Eiffelturm. Kurz vor 20:45 Uhr gingen wir zum Eingang. Hier wurde uns kurz und knapp gesagt, dass wir keine Eintrittskarten hätten, sondern nur Voucher von TUI für Eintrittkarten. Oje wie blöd! Was nun? Auf dem Voucher war eine Adresse in der Nähe angegeben, wo man die Tickets bekam. Sascha flitzte los. In der Zwischenzeit ging es Anika wieder besser. Durch Zufall traf Sascha auf die Gruppe, zu der der Voucher gehörte und bekam vom Gruppenleiter die echten Tickets. Mit der Gruppe ging es dann tatsächlich zum Aufzug. Nach so vielen Hindernissen sollten wir es tatsächlich noch auf den Eiffelturm schaffen! Die Stadt lag leuchtend unter uns. Scheinwerfer kreisten von der Turmspitze darüber. Wir fuhren bis ganz nach oben und genossen die Aussicht. Wir sahen ein blau leuchtendes Boot auf der Seine, beleuchtete Fußballfelder und den Louvre. Es war kurz nach 22 Uhr, als wir wieder hinunterfuhren. Per Metro ging es nun wieder zurück ins Hotel, wo wir gegen 23 Uhr alle todmüde in unsere Betten fielen.
Samstag, 15. April 2023
Heute wollten wir ausschlafen. Das hatten wir uns nach dem gestrigen Abenteuer auch verdient. Während Sascha morgens eine Jogging-Runde um Sacre Coeur einlegte, schlummerten die drei anderen bis nach 9 Uhr. Dann genossen wir das Frühstück im Hotel. Da es draußen regnete, blieben wir noch eine Weile im Hotelzimmer. Aus diesem Grund kamen wir erst nach 11 Uhr los und spazierten Richtung Metrostation Cadet. Unterwegs kauften wir ein Schokobaguette für Anika und eine Zimtschnecke. Für Sascha. Klar, dass zumindest Antonia bald Hunger bekam. Kurz vor der Metrostation aßen die Mädchen Pancakes in einem kleinen Café. Jetzt waren alle hinreichend gestärkt. Nach einer Fahrt quer durch die Stadt und einem kleinen Fußweg erreichten wir das Naturkundemuseum (Muséum National d'Histoire Naturelle). Die Ausstellung und das Gebäude waren beeindruckend. Wir sahen uns all die ausgestopften Tiere, Skelette und Modelle an. Kurz vor 15 Uhr verließen wir das Museum und spazierten noch durch den angrenzenden Park. Mit der Metro ging es dann zurück zum Montmartre. Hier machten wir uns erneut auf die Suche nach etwas zu Essen. Antonia legte sich sehr schnell fest, diesmal auf Gnocchi. So landeten wir in einem italienischen Restaurant. Auch Anika nahm Gnocchi, Jana eine Pizza mit Burrata in der Mitte und Sascha Penne Arrabiata. Die Mädchen nahmen eine heiße Schokolade und Jana einen Espresso, Sascha gönnte sich ein Panna Cotta und Antonia noch eine Kugel Mandarineneis. Jetzt war keiner mehr hungrig! Wir spazierten zum Place du Tertre, da sich Anika unbedingt gern malen lassen wollte. Sie suchte einen Künstler aus, der ein Doppelporträt der Mädchen erstellte. Nun war es schon weit nach 18 Uhr. Wir genossen einen letzten Blick von der Treppe bei Sacre Coeur über Paris und fuhren dann mit dem Aufzug Funiculaire den Berg hinab. Dort gab es noch eine warme Brezel für Antonia und eine Schokowaffel für Anika. Dann liefen wir das letzte Stück zum Hotel und kauften unterwegs ein paar Souvenirs. Deutlich nach 20 Uhr waren wir im Hotel, wo wir alles für unsere Abfahrt am nächsten Tag vorbereiteten. Um 22 Uhr machten wir das Licht aus für unsere letzte Nacht in Paris. Da Anika zwischen Sascha und Antonia lag, kehrte nicht sofort Ruhe ein. Die beiden Mädchen quatschten noch eine Weile, bevor eine Stimme ihnen Einhalt gebot…
Sonntag, 16. April 2023
Kurz nach 7 Uhr klingelte der Wecker. Wir machen uns schnell fertig, schnappten unsere Rucksäcke und polterten die Treppe hinab. Im Frühstücksraum nahm sich jeder noch ein Stück Baguette oder ein Croissant, dann verließen wir das Hotel und gingen zur Bushaltestelle. Es war noch recht frisch, während wir 10 Minuten warteten. Dann kam der Bus, der allerdings aufgrund einer Umleitung nicht direkt zum Bahnhof Paris Gare de l'Est fuhr. So mussten wir noch ein gutes Stück zu Fuß zurücklegen. Im Bahnhof waren alle Läden noch geschlossen. Also gingen wir in zwei Grüppchen nacheinander los zu einem Bäcker außerhalb des Bahnhofs, um Verpflegung für die Fahrt zu kaufen. Kurz nach 9 Uhr verließ der TGV pünktlich den Bahnhof. In Frankreich schoss er dahin, ab der deutschen Grenze zuckelte er eher gemütlich. Nach einem Umstieg in Mannheim und etwa 6 Stunden Zugfahrt erreichten wir München. Es war wieder ein toller Urlaub und insbesondere die Dordogne hat uns riesig gefallen!