Samstag, 26. Januar 2008
Um 8.25 Uhr ging unsere Fähre zur Südinsel. Die Überfahrt dauerte knapp 3 Stunden. Auf dem Schiff frühstückten wir und schrieben Postkarten, so dass die Zeit wie im Fluge verging. In Picton angekommen, waren wir mit die Ersten, die das Schiff verlassen durften. Wir machten uns direkt auf den Weg nach Kaikoura, um noch heute an einer Whale Watching Tour teilnehmen zu können. Nur am Ohau Point machten wir noch einen kleinen Stop, denn dort befindet sich eine recht große Seehund-Kolonie direkt neben der Straße. Aus gebührendem Abstand sieht man die Seehunde auf den Felsen in der Sonne liegen. In Kaikoura hatten wir großes Glück noch 3 Plätze für die Whale Watching Tour zu bekommen, denn eigentlich war diese bereits ausgebucht. Mit einem Highspeed Katamaran ging es hinaus aufs Meer und nach nicht allzu langer Zeit tauchte der Buckel eines Pottwales auf. Er verweilte einige Zeit an der Wasseroberfläche und tauchte dann mit der Schwanzflosse winkend ab. Auf dem Rückweg fuhren wir noch an einer weiteren Seehundkolonie vorbei. Hier konnten wir die kleinen Heuler aus nächster Nähe sehen. Zurück an Land besuchten wir die Lavendyl Lavendelfarm und im Gegensatz zu Frankreich stand der Lavendel hier in voller Blüte. Einfach herrlich dieses lila Meer. Nun war es Zeit zum Campingplatz zu fahren, der ein echter Glücksgriff war. Denn der Peketa Beach Holiday Park liegt direkt am Strand, wo wir zunächst Abendbrot machten und uns dann mit dem »Flying Fox« von Ast zu Ast schwangen. Nach einem Strandspaziergang ging auch dieser Tag leider schon zu Ende.
Sonntag, 27. Januar 2008
Da wir heute in einer 9-Stunden-Fahrt die Südalpen überqueren wollten, machten wir uns schon um 6.20 Uhr auf den Weg. In Oxford tankten wir noch einmal und frühstückten, bevor es anschließend ins Gebirge in Richtung Arthur's Pass ging. Die Landschaft ist grandios hier. Hohe Berge und weite Täler mit klaren Seen, merkwürdigen Felsformationen wie dem Castle Rock und immer wieder türkisen Bergbächen. Wir hielten an mehreren Aussichtspunkten und fotografierten was das Zeug hielt. Insgesamt wurden es an diesem Tag über 200 Fotos, so begeistert waren wir von diesen Naturschönheiten. Die Straße war entgegen unserer Erwartung recht gut zu befahren und so kamen wir gut voran. Gegen 16 Uhr erreichten wir unser Ziel Punakaiki, wo wir ein Eis aßen mit enormen Ausmaßen. Statt der erwarteten 2 Kugeln bekamen wir jeder 4, und das für nur 3,50 NZD! Anschließend schlenderten wir noch eine Stunde zwischen den Pancake Rocks entlang, die in echt viel beeindruckender sind als auf den Fotos. Das Wasser gurgelt und zischt zwischen den Felsen, spritzt empor und hat riesige Löcher in den Fels gefressen. Weiter ging es dann zum Campingplatz, wo wir mit Glück noch den letzten Powered Site erwischten. Wir beschlossen noch einen Abendspaziergang entlang des Pororari Rivers zu machen, der sich als echter Gemeimtipp erwies. Baumfarne, Urwald und Kalksteinfelswände säumen den Flusslauf und die Sonnenstrahlen, die durch das dichte Dach aus Palmenblättern herabdringen, verleihen der Szene etwas Zauberhaftes. Zurück im Ort kehrten wir noch in den Irish Pub ein und fielen dann müde ins Bett.
Montag, 28. Januar 2008
Da gestern das Licht an den Pancake Rocks nicht ideal gewesen war für die Fotos, liefen wir den kleinen Rundweg noch einmal und machten noch ein paar schöne Schnappschüsse. Dann fuhren wir bis Hokitita, was für seine Jade-Manufakturen bekannt ist. Die sind aber völlig überteuert und so fuhren wir direkt weiter bis Franz Josef. Hier hatten wir für morgen eine Helicoptertour zum Gletscher gebucht. Das Wetter war aber wieder einmal nicht sicher vorhersehbar und so fragten wir nach einer Tour für den Nachmittag. Schon warm angezogen warteten wir bis es losgehen sollte, doch dann wurde der Flug wieder abgesagt wegen Wolken in den Bergen. Im Tal schien die Sonne armsdick und es war bis zu 28°C warm. Bei Flugtouren schien uns das Wetter nicht gerade hold zu sein. Wir hofften also auf unsere zweite Chance am nächsten Morgen. Da es erst 14 Uhr war, entschlossen wir uns, noch zum Lake Matheson zu fahren, in dem sich bei windstillem Wetter die Berge spiegeln. Der See ist recht klein und hat eine bräunliche dunkle Farbe. Leider kräuselte sich das Wasser, da eine leichte Brise zu spüren war. Die Berge spiegelten sich also nicht. In einigen kleinen geschützten Buchten konnte man aber die Wolken und Bäume im Wasser sehen. Am Parkplatz kehrten wir noch in das kleine gemütliche Café für Cappucino und Kuchen ein. Der Cappucino war besonders liebevoll angerichtet mit dem neuseeländischen Farn als Motiv. Zurück in Franz Josef fuhren wir zu unserem Campingplatz. Dieser besitzt einen herrlichen heißen Whirlpool und liegt direkt im Regenwald. Echt klasse!
Dienstag, 29. Januar 2008
8.30 Uhr fanden wir uns am Treffpunkt der »Helicopter Line« in Franz Josef ein. Nun hatten wir endlich Glück mit dem Wetter und unser Helicopterflug zum Franz Josef Glacier konnte starten. Der Flug zum Gletscher allein war schon spektakulär und die Aussicht grandios. Dann landeten wir im ewigen Eis und schnallten unsere Spikes unter die Schuhe. Anschließend ging es 2 Stunden durch Gletscherspalten, Eishöhlen und Eisbäche. Absolut faszinierend! Unser Guide schlug uns mit der Spitzhacke den Weg ins Eis und die kleine Gruppe von ca. 10 Leuten folgte ihm. Ins Tal ging es wieder mit dem Heli, wo wir uns nach der Wanderung erst einmal stärkten. Dann machten wir uns mit unserem Camper auf den Weg in Richtung Wanaka, was ca. 5 Stunden südlich liegt. Die Straße führt über den atemberaubenden Haast Pass, der sich zwischen steilen Bergen hindurch schlängelt und immer wieder an Wasserfällen und Bergbächen vorbei führt. Auch die längste einspurige Brücke Neuseelands passiert man dabei. In Wanaka kamen wir 18.30 Uhr an und fanden wieder einen super Campingplatz mit einem herrlichen Pool und Wasserrutsche. Direkt neben uns weideten Schafe und zwischen den Bäumen schimmerte der Lake Wanaka.
Mittwoch, 30. Januar 2008
Der Tag begrüßte uns mit strahlend blauem Himmel und Sonne satt, so dass wir guter Hoffnung waren, dass unser Flug zum Milford Sound heute stattfinden würde. Wir fuhren die letzten 50 km von Wanaka nach Queenstown und suchten erst einmal das Büro von Real Journeys auf. Auch die Mitarbeiter bestätigten, dass es heute wohl gut aussieht für einen Flug und dass wir uns um 13 Uhr wieder hier einfinden sollen. Die Zwischenzeit überbrückten wir mit einem Bummel durch die Stadt. Außerdem fuhren wir mit der Skyline Gondola auf einen Aussichtspunkt oberhalb der Stadt, von wo man einen tollen Blick über Queenstown und den See hat. 13 Uhr ging dann auch wirklich unser Flug. Wir flogen direkt über die Südalpen, sahen die schneebedeckten Gipfel aus nächster Nähe und kreisten schließlich einmal über dem Milford Sound bevor wir zur Landung ansetzten. Weiter ging es dann mit dem Schiff durch den Fjord. Wir hatten den riesigen Kahn fast für uns alleine, da es für Reisegruppen bereits zu spät war. So konnten wir in Ruhe Fotos schießen, Robben beobachten und das Flair dieser einmaligen Landschaft auf uns wirken lassen. Spektakulär sind auch die Wasserfälle, die die steilen Hänge des Fjords hinabstürzen. Zurück nach Queenstown ging es schließlich wieder mit dem Flugzeug. Nun sahen wir auch die Sutherland Falls - mit 560m die höchsten Wasserfälle Neuseelands und die fünfthöchsten der Welt. In Queenstown ließen wir den Tag bei leckerem Thai Food und einem Bummel entlang der Uferpromenade ausklingen.
Donnerstag, 31. Januar 2008
9.30 Uhr fanden wir uns in Queenstown am Schalter von Shotover JetBoats ein, von wo es mit dem Bus zum Shotover River ging. Dort bestiegen wir mit ca. 15 Leuten ein knallrotes Jetboot und fegten durch die engen Schluchten. Dabei wurden wir klatschnass, aber es machte riesig Spaß. Besonders wenn man nur Zentimeter von den Felsen entfernt ist und schließlich eine 360° Wendung macht ist der Nervenkitzel perfekt. Am Ende der Schlucht war das Wasser sehr flach und plötzlich setzte unser Boot auf. Unser Fahrer sprang ins Wasser, um es wieder in tieferes Wasser zu schieben, aber vergebens! Wir dachten zunächst dies sei Teil der Show, aber irgendwann wurde uns bewußt, dass wir wirklich festsaßen. Über Funk rief er Hilfe und ein weiteres Boot kam uns zur Hilfe. 3 Jungs hüpften mit Spaten bewaffnet ins Wasser und das zweite Boot spülte Wasser unter unseren Rumpf. Nach 10 Minuten waren wir wieder frei und es ging weiter mit Vollgas durch den Canyon. Als Entschädigung bekamen wir noch eine Extrarunde und hatten so fast eine Stunde auf dem Wasser verbracht. Wieder an Land ging es mit dem Bus zurück nach Queenstown und dann mit dem Campervan weiter in Richtung Arrowtown. Hier schauten wir uns die chinesische Siedlung ausgiebig an und bummelten dann noch ein wenig durch die Goldgräber-Stadt. Hier fühlt man sich in den wilden Westen versetzt. Dann war es Zeit nach Dunedin aufzubrechen. Unterwegs stoppten wir nocheinmal am A.J. Hackett Bungy, der ersten Bungybrücke der Welt. Wir schauten eine Weile den Springern zu und fuhren dann weiter. Gegen 18 Uhr kamen wir in Portobello auf der Otago Peninsula an. Der einzige Campingplatz in der Gegend hatte leider keine Stromplätze mehr frei und so nahmen wir einen ohne. Die Gegend ist absolut atemberaubend und Schafe gibt es hier mehr als genug.
Freitag, 1. Februar 2008
Heute hieß es erst einmal Ausschlafen, bevor wir gegen halb 10 Uhr zum nahegelegenen Larnach Castle aufbrachen. Wir besichtigten die blühenden Gärten von Neuseelands einzigem Schloss und bewunderten den tollen Ausblick auf das Meer und Dunedin. Weiter ging es dann zur Baldwin Street in Dunedin, die sich als steilste Straße der Welt rühmt. Die Anwohner hier haben doppelt zu leiden: Heerscharen von Touristen vor der Tür und die tägliche Kraxelei auf den 38%-steilen Hügel. Nach weiteren 1,5 Stunden Fahrt erreichten wir schließlich die Moeraki Boulders. Die Steine liegen wie Murmeln am Strand und bieten genug Möglichkeiten für lustige Fotos. Hier schlürften wir auch noch einen leckeren Cappuccino (die in Neuseeland echt der Oberhammer sind!!!), bevor es weiter bis nach Oamaru ging. Dort checkten wir schon früh auf dem Campingplatz ein und besuchten dann die Yellow-Eyed-Penguin Kolonie. Zunächst sahen wir die kleinen Watschler nur aus der Ferne am Strand stehen. Doch als wir schon fast gehen wollten, entdeckten wir noch einen einsamen Pinguin im Gras direkt neben der Aussichtsplattform. Er putzte sich gemütlich das Gefieder und ließ sich durch unsere Anwesenheit gar nicht stören. Der Wind fauchte hier an der Steilküste gewaltig und so verzogen wir uns langsam zurück in den Ort, wo wir um 21 Uhr noch eine weitere Pinguinkolonie besichtigten. Hier gab es eine richtige Zuschauertribüne, wo wir warteten bis die blauen Minipinguine aus dem Wasser kamen und in 10er-Gruppen über den Weg watschelten und dann schnatternd in ihren Höhlen verschwanden. Insgesamt waren es fast 100 Pinguine die innerhalb von 1,5 Stunden vom Meer zurückkehrten.
Samstag, 2. Februar 2008
Das letzte Ettapenziel unserer Reise hieß Christchurch, von wo übermorgen unser Flug nach Hause ging. Die Fahrt dorthin unterbrachen wir noch einmal kurz in Timaru, wo wir noch ein bisschen durch die Geschäfte bummelten. Gegen 16 Uhr kamen wir schließlich auf unserem letzten Campingplatz in Christchurch an und packten unsere sieben Sachen wieder in die Reisetaschen. Wir werden unseren Campervan, der mittlerweile nur noch »Effe« heißt (aufgrund des Nummernschildes EFE-1) ziemlich vermissen. Die Zeit in Neuseeland war unbeschreiblich schön und die Leute einfach mega nett. Ein Highlight hat das nächste gejagt und wir können kaum sagen, was am besten war.
Sonntag, 3. Februar 2008
Auch heute waren wir wieder früh auf den Beinen, um die letzten Sachen zu packen und den Campervan für die Abgabe bereit zu machen. Gegen 10 Uhr trafen wir schließlich bei KEA in Christchurch ein und mußten Lebwohl zu »Effe« sagen. Die Übergabe klappte problemlos und wir bekamen sogar noch jeweils ein Neuseeland & Australienbuch geschenkt. Wie schon bei der Übernahme in Auckland betreute uns wieder ein deutscher Mitarbeiter, das ist echt Service! Mit dem Taxi ging es dann ins Hotel, was direkt hinter dem Cathedral Square liegt - also zentraler geht es gar nicht. Die Sonne schien heute armsdick und so machten wir uns direkt auf den Weg die Stadt zu erkunden. Zunächst warfen wir einen Blick in die Kirche auf dem Cathedral Square und wurden von einem deutschsprechenden Neuseeländer empfangen, der sogar Eisenach kannte und uns erst einmal eine Lektion in thüringischer Geografie erteilte. Er wußte genau wo selbst kleine Städtchen liegen und das obwohl er selbst nie dagewesen war. Echt unglaublich! Weiter ging es dann zum Arts Centre, dem ehemaligen Universitätscampus der Stadt. Hier sind mittlerweile allerlei Künstler anzutreffen, es gibt Restaurants und Cafés sowie einige Museen mit zeitgenössischer neuseeländischer Kunst. Nur einen Katzensprung weiter fängt auch schon der Botanische Garten an, dessen Pflanzen eine Wucht sind. Riesige Bäume und bunte Blumen, Farne & Kakteen kann man hier bewundern. Hier kann man Stunden verbringen und sieht sich doch nicht satt. Unseren letzten Abend in Neuseeland nutzten wir, um auch einmal ein Lammsteak zu essen. Das war dann auch hammer lecker und wurde mit Rösti und Ratatouille serviert.
Montag, 4. Februar 2008
Über Sydney, Singapur und Dubai flogen wir schließlich nach München zurück. Im Flieger nervte uns eine deutsche Reisegruppe, die laut im Flugzeug herum krakeelten und mit ihren tollen Englischkenntnissen negativ auffielen (»Ey Stewardess, I become a Whiskey«). Da kann man sich schon fremdschämen.