Samstag, 4. Juni 2022
Pünktlich um 5 Uhr klingelte unser Wecker. Wir schnipsten aus den Federn, duschten und weckten die Kinder. In Rekordzeit waren wir fertig und spazierten gemütlich zur S-Bahn. Die kam pünktlich und so waren wir bereits 6:15 Uhr am Flughafen München. Wir gaben unseren großen Rucksack und einen kleineren mit den Badesachen auf und stellten uns bei der Security an. Auch hier klappte alles reibungslos. Um sieben standen wir also am Terminal und hatten noch eine gute Stunde Zeit, um zu frühstücken. Wir stärkten uns mit Brezen, Waffeln, Muffins und Salami-Baguette und setzten uns vor unser Gate. Bis hierhin war es der entspannteste Start in den Urlaub, den wir je hatten. Aber dann… Um 8 Uhr sollte das Boarding beginnen, aber am Schalter war weit und breit kein Personal zu sehen. 8:10 Uhr stand dann der Pilot genauso wie alle Passagiere vor dem Gate und meinte, es gäbe zu wenig Bodenpersonal. 8:30 Uhr, als eigentlich der Abflug gewesen wäre, kam dann endlich jemand vom Bodenpersonal. Der Flieger an der Brücke wurde jedoch abgedockt und war gar nicht unserer. Stattdessen wurden wir mit dem Bus einmal quer über den Flughafen gefahren, was natürlich noch einmal Zeit kostete. 9:15 Uhr hoben wir schließlich ab. Und das war genau die Zeit, zu der wir eigentlich in Stuttgart landen sollten. Und für den Umstieg nach Olbia war nur 1 Stunde Zeit. Während Sascha noch optimistisch war, ahnte Jana schon Böses. Die Stewardess beruhigte uns zwar und meinte „Das schaffen wir!“. Dennoch flitzten wir in Stuttgart im Affenzahn zum nächsten Gate 321 und standen 10:05 Uhr davor. Und tata: der Flieger war weg! Abflugzeit war zwar 10:15 Uhr, aber er war bereits auf dem Weg zur Startbahn. Puh! Zum ersten Mal im Leben hatten wir einen Flug verpasst! Nun sollten wir zu einem Ticketschalter, um alles weitere zu klären. Die schickten uns weiter zu einem Lufthansa-Schalter. Dort trafen wir andere Passagiere von unserem ersten Flug wieder, die ebenfalls ihren Anschlussflug nach Barcelona verpasst hatten. Eine ziemlich gestresste Frau buchte uns um auf einen Flug am nächsten Tag. Der ganze Vorgang dauerte knapp anderthalb Stunden, da auch die Barcelona-Gruppe mit verarztet wurde. Ein Hotel in Stuttgart sollten wir uns selbst suchen und später die Rechnung bei Lufthansa einreichen. Sie hatte Feierabend und wollte nur noch weg. Jana fragte nach etwas schriftlichem für den neuen Flug. Die Frau war genervt, aber ging schließlich mit der ganzen Gruppe zum Terminal 2, wo wir einen windigen Ausdruck mit Flugdaten bekamen. Wie ein echtes Flugticket für den nächsten Tag sah das nun wirklich nicht aus. Die Kinder hatten nun Hunger und so machten wir erst einmal bei McDonalds Mittag und die Kinder eroberten den Indoor-Spielplatz des Schnellrestaurants. Wir schauten unterdessen nach einem Hotel für die Nacht und fanden ein Ibis Styles in Filderstadt. Jana rief dort an, und es war gerade das letzte Familienzimmer storniert worden, so dass wir das Zimmer bekommen konnten. Nun mussten wir aber erst einmal unser Gepäck holen. Beim Sperrgepäck fanden wir auch unseren großen Rucksack, aber unser kleiner Rucksack mit den Badesachen fehlte. Nachdem wir eine Weile gesucht hatten, ging Jana schließlich zum Schalter für verloren gegangenes Gepäck und füllte schon fleißig Formulare aus, als ein zweiter Mitarbeiter kam und noch einmal nach dem auffälligen türkisen Rucksack suchen wollte. Und tatsächlich: Er fand ihn in einer Ecke bei den Gepäckbändern! Jana wurde hinzugerufen und bestätigte, dass es unser Rucksack ist. Allerdings konnte sie nun nicht wieder den gleichen Weg hinausgehen, sondern musste erst einmal einen riesigen Umweg durch den Zoll machen. Nach einer Viertelstunde Herumirren durch den halben Flughafen kam sie endlich wieder bei den anderen an, dennoch glücklich über das wiedergefundene Gepäckstück! Da wir unser 9 Euro Ticket von München noch hatten, was derzeit in ganz Deutschland im Nahverkehr gilt, konnten wir mit der S-Bahn und dem Bus bis zum Hotel fahren. Dort schauten die Kinder mit Papa im Fernsehen den Film „Ostwind“ und Jana schlief eine Runde. Gegen 15:30 Uhr fuhren wir wieder mit dem Bus zum Busbahnhof Filderstadt und kehrten dort in der Eisdiele ein. Danach fuhren wir mit der S-Bahn wieder zum Flughafen Stuttgart, denn wir wollten zum Vorabend Check-In. Der windige Zettel war uns einfach zu heiß. Und tatsächlich: der Check-In wurde abgelehnt, da noch „ein Betrag offen sei“. Jana musste nun zu einem Ticketschalter in Terminal 3, wo man ihr sagte, dass die Lufthansa, die 1600 € für den Ersatzflug intern nicht an Eurowings gezahlt hatte und wir deshalb nicht einchecken konnten. Weiter ging’s zur Lufthansa im Terminal 2. Dort wurde gerade eine riesige Schlange Menschen abgefertigt. Jana durfte laut einem Security-Menschen vordrängeln und fragen ob man ihr hier helfen könnte. Sie wurde weiter geschickt zum Schalter 3. Die nette Frau dort hörte sich unser Problem an und meinte: ich muss jetzt erst die Schlange abarbeiten, dann helfe ich Ihnen. Jana wartete also 45 Minuten an der Seite des Schalters. Dann endlich ging es los. Die freundliche Frau telefonierte und schimpfte ordentlich mit der Gegenseite, dass sie nicht will, dass wir noch eine Nacht in Stuttgart verbringen müssen. Nach weiteren 30 Minuten Kampf war es dann vollbracht und wir hatten endlich einen richtigen Boarding-Pass in der Hand! Puh! Jana heulte erst einmal vor Erleichterung. Sascha hatte die letzten 2 Stunden im Terminal 1 in einer ruhigen Ecke verbracht und mit den Kindern Stickerbücher geklebt. Nun war es 19:30 Uhr und wir hatten ordentlich Hunger. Wir fuhren mit S-Bahn und dem Bus zurück nach Filderstadt und kehrten dort in einer Pizzeria ein. Toni futterte Gnocchi, Anika zwei Portionen Spaghetti, Sascha Foccachia und Jana Bruschetta sowie Tomate Mozzarella. Wir saßen auf der Terrasse des Restaurants und zum ersten Mal ging’s uns gut an diesem Katastrophentag. Gut gestärkt ging es dann ins Hotel, wo wir gegen 21:30 Uhr müde die Augen zuklappten.
Sonntag, 5. Juni 2022
Gegen 7:00 Uhr klingelt der Wecker. Jana zog die schweren Fenstervorhänge beiseite und erschrak. Gewitter und heftiger Regen! Oh nein, das fehlte uns jetzt noch. Nicht dass unser Ersatzflug auch noch ausfällt. Wir machten uns dennoch fertig und frühstückten. Anika schleckerte ganz viel Nutella. Die Kinder waren aufgeregt, denn niemand wollte das Flugzeug verpassen. Wir gingen ins Zimmer, packten alles zusammen. Die Kinder sprangen und kletterten und krabbelten im Zimmer herum, vor Aufregung vermutlich. Dann hielt es uns nicht länger im Zimmer, obwohl der Bus erst in 25 Minuten fahren sollte. Wir überbrückten noch ein paar Minuten in der Lobby, aber auch da hielten es die Kinder nicht länger aus. Wir warteten also 10 Minuten im Nieselregen an der Bushaltestelle. Dann ging es per Bus und Bahn zum Flughafen Stuttgart. Im Terminal am Self-Check-In wurden wir abgewiesen mit unseren großen Rucksäcken und ins Terminal 2 verwiesen. Dort waren wir aber auch falsch, da dort nur Lufthansa und nicht Eurowings abgefertigt wurde. Also zurück ins Terminal 1. Hier war das Ende der Schlange fast nicht zu sehen. Sascha stellte sich allein an, während Jana mit den Kindern zum Spieleland und McDonald’s ging. So ließ sich die Zeit gut überbrücken. Endlich war unser Gepäck aufgegeben. Wir gingen durch die Security. Dahinter sollte es ein Bällebad für Kinder geben. Das war allerdings wohl schon länger nicht mehr da, wie wir nun erfuhren. Also setzten wir uns an unser Gate. Sascha organisierte noch etwas zu essen (Butterbrezel, Muffins und Salami-Baguette). Diesmal begann das Boarding pünktlich und wir kamen per Bus zum Flugzeug. Jana war erleichtert, aber die Kinder eher aufgekratzt, weil sie zu wenig geschlafen hatten. Der Flug ging schnell dahin. Zum Ende machte das Flugzeug noch eine große Schleife über Sardinien, bevor wir zur Landung in Olbia ansetzten. Wir gingen durch eine Fluggastbrücke direkt ins Terminal, wobei wir merkten, wie warm es hier war. Die Kinder holten unsere Rucksäcke, die als eine der ersten aufs Band kamen. Dann nahmen wir das erstbeste Taxi, das uns zur Station von Indie Campers in der Nähe des Flughafens brachte. Die Station machte auf den ersten Blick einen verlassenen Eindruck, aber die Übergabe lief reibungslos. Unser Wohnmobil war sehr rudimentär und schon ziemlich heruntergekommen, aber für eine Woche würde es schon gehen. Wir fuhren zu einem nahe gelegenen Einkaufszentrum, und oh Schreck bekamen das Wohnmobil nicht zu. Die Beifahrertür und Schiebetür ließen sich partout nicht verschließen. Weder über Funk (die Batterie war vermutlich schon ewig leer) noch über einen Schließen-Knopf im Innenraum noch über das Schloss mit Schlüssel. Sascha ging also mit den Kindern einkaufen und Jana blieb zurück. Sie telefonierte mit Indie Campers. Der erste Mitarbeiter konnte ihr nicht helfen, aber dann kam ein Rückruf von Giuseppe, und er konnte helfen. Vermutlich war die Schiebetür nicht ganz zu, die klemmte nämlich ein bisschen. Nachdem diese mit einem ordentlichen Rumms geschlossen war, ließen sich alle Türen per Schlüssel über die Fahrertür schließen. Supi, Problem gelöst. Jana rief Sascha an und ging ins Einkaufszentrum. Dort fand sie die anderen erst nach einer ganzen Weile, aber schließlich kauften wir alle gemeinsam ein. Schließlich fuhren wir nach Cannigione zu unserem ersten Campingplatz Centro Vacanze Isuledda. Der Platz war riesig, aber großzügig auf verschiedene Terrassen angelegt. Wir fanden einen Platz im Schatten auf einer Hügelkuppe und das Meer schimmerte durch die Bäume. Wir kochten Nudeln mit Tomatensoße und saßen gemütlich um unseren Campingtisch herum. Anika machte ihren Stuhl beim Trinken nass, so dass wir den Eingang unseres Wohnmobils als Ersatzstuhl missbrauchen mussten. Danach wollten wir den Campingplatz erkunden. An einem kleinen Strand tauchten wir die Füße ins glasklare Wasser und schlenderten anschließend weiter über den Platz bis zum Spielplatz, wo wir blieben, bis es längst dunkel war. Zurück am Wohnmobil gingen die Mädels freiwillig ins Bett und wir Erwachsenen saßen mit einem Limoncello vor dem Wohnmobil und genossen den Moment. Endlich im Urlaub angekommen!
Montag, 6. Juni 2022
Wir schliefen bis etwa 8 Uhr. Dann gab es ganz entspannt Frühstück. Nachdem wir alles zusammengepackt hatten, fuhren wir vom Zeltplatz los in Richtung Palau. Am Campingplatz Baia Saraceno trafen wir unsere Freunde aus München - Peter, Veronica sowie ihre Kinder Jarno und Leila - mit denen wir uns hier verabredet hatten. Sie waren aus Deutschland mit ihrem eigenen Wohnmobil angereist. Gemeinsam suchten wir uns nun einen schönen Stellplatz aus, und während die Eltern noch alles ein- und herrichteten, entdeckten die Kinder bereits den Spielplatz und den großen Felsen dahinter. Dort kletterten sie mit großer Freude herum und spielten. Die Eltern bereiteten im Schatten ein kleines Mittagessen zu. Dann fanden die Kinder zwischen den Felsen eine Schildkröte, die sie liebevoll mit Wasser, Möhren und Gurken versorgten. Den Nachmittag verbrachten wir am Strand. Jana und die vier Kinder gingen auch ins Wasser, der Rest relaxte am Rande eines kleinen Pinienwaldes im Schatten. Die Kinder buddelten zudem fleißig am Strand. Zurück am Wohnmobil relaxten wir noch im Schatten, gingen duschen und die Kinder befreiten die Schildkröte aus der Felsspalte. 19:00 Uhr öffnete das Restaurant auf dem Campingplatz, wo wir kurz zuvor einen Tisch reserviert hatten. Es sah fast aus wie eine griechische Taverne und schmiegte sich an die Felsen. Das Essen war sehr lecker und Anika probierte sogar Spaghetti Vongole mit Venusmuscheln. Antonia blieb bei ihren Butter-Spaghetti. Gegen 22:30 Uhr fielen wir schließlich alle in unsere Betten.
Dienstag, 7. Juni 2022
Wir schliefen bis circa 8:30 Uhr und frühstückten draußen in der warmen Morgensonne. Die Kinder suchten ihre Schildkröte, fanden sie aber nicht mehr wieder. Wir packten unsere Sachen zusammen und verließen gegen 10:00 Uhr den Campingplatz. Nun ging es weiter entlang der Nordküste in Richtung Westen. Irgendwo verpassten wir einen Abzweig und fuhren einen Schlenker über Santa Teresa, wo wir aber immerhin einen Spar-Supermarkt fanden. Veronika und Peter fuhren schon vor zum nächsten Campingplatz, während wir noch einkauften. Dann ging’s auch für uns weiter zum Baia Blu la Tortuga. Hier hatten wir einen netten Platz unter Pinien, eine tolle Poollandschaft und einen Traumstrand. Zum Mittag machten wir wieder eine kleine Brotzeit und probierten danach den Pool aus. Die Kinder planschten ausgelassen. Jana und Veronika schwammen ein paar Bahnen und danach machten wir es uns noch eine Weile im Schatten gemütlich. Eigentlich hatten wir für morgen noch eine Bootsfahrt nach La Magdalena buchen wollen aber die Öffnungszeiten prompt verpasst. Gegen 19:30 Uhr gingen wir zum Restaurant und aßen leckere Pizza und Fisch. Anika, Jarno und Leila aßen sogar Spaghetti mit Meeresfrüchten. Danach war Kinderdisco und unsere vier machten nach anfänglichem Zögern auch ein wenig mit. Ansonsten verbrachten sie die Zeit auf dem Spielplatz nebenan. Gegen 22:00 Uhr waren wir zurück am Wohnmobil und schlüpften auch direkt in unsere Betten.
Mittwoch, 8. Juni 2022
Wir frühstückten wieder ganz gemütlich und verbrachten den Vormittag im Schatten beim Wohnmobil. Die Sonne brannte aber heute generell weniger. Es war größtenteils bedeckt, daher starteten wir gegen 12 Uhr zu einer kleinen Wanderung zu einem alten Steinturm, der am Ende der Bucht auf einem Hügel thronte. Wir schlenderten am Strand entlang und die Wellen waren recht ordentlich. Die Kinder flitzten vergnügt vorneweg und merkten kaum, dass sie wanderten. Auf dem Torre di Vignola machten wir eine längere Rast. Wir aßen ein paar mitgebrachte Snacks und genossen die schöne Aussicht auf unsere Bucht und den Campingplatz, der von hier aus gesehen regelrecht unter den Pinien verschwand. Die Kronen der Bäume sahen von weitem wie ein grüner Teppich aus. Auf dem Rückweg zum Campingplatz Baia Blu La Tortuga reservierten wir uns in einem hübschen Strandrestaurant einen Platz für 19 Uhr und machten es uns danach am Pool gemütlich. Jana und Veronika schwammen Bahnen und die anderen planschten. Dann holten wir uns einen Kaffee und die Kinder bekamen Kinder-Cappuccino - also den puren Milchschaum. Zudem überlegten wir, was wir am nächsten Tag machen wollten. Es sollte sehr windig werden, weshalb eine Schiffsfahrt vielleicht nicht das richtige wäre. Stattdessen wollten wir eine Wanderung am Capo Testa machen. Bis 19 Uhr relaxten wir noch ein wenig, duschten und Jana kaufte erst mit Antonia, dann mit Anika Flip-Flops als Ersatz für ihre zu klein gewordenen Badeschuhe. Danach gingen wir zum Bistro del Mar JATIKA. Anika futterte eine Pizza mit Pilzen, Antonia leckere dicke Pommes. Jana hatte eine Pizza mit Parmaschinken - auf der in der Mitte kunstvoll ein Mozzarella thronte - und Sascha hatte Fisch. Anschließend ging es zurück zum Campingplatz. Dort kamen wir genau rechtzeitig zur Kinderdisco. Eine Animatorin kam direkt auf Anika und Leila zu, die sich direkt hinter Sascha versteckten. „One Dance“ bat sie die Mädchen. Schüchtern folgten sie ihr, sahen dem ersten Tanz erst einmal nur zu und dann machten sie auch mit. Jarno und Antonia schauten lieber vom Rand zu. Mit großer Begeisterung folgten die Mädchen den Animatoren und waren nach der halben Stunde wie elektrisiert. Das wollten sie auch am nächsten Abend wieder machen! Gegen 22 Uhr kehrte schließlich Ruhe in unseren beiden Wohnmobilen ein.
Donnerstag, 9. Juni 2022
Wir frühstückten und gegen 11 Uhr checkten wir am Campingplatz aus. Dann fuhren wir ca. 30 Minuten zum Capo Testa. Wir fanden einen Parkplatz an der Straße, aber der Parkautomat war kaputt. Weiter oben an der Straße war noch einer, aber Jana wusste unser Nummernschild nicht auswendig. Also ging Sascha noch einmal hin um den Parkschein zu ziehen und schließlich waren wir alle fertig und brachen gegen 12:15 Uhr zu unserer Wanderung auf. Erst ging es über breite Wege, dann über kleine Pfade durch üppiges Grün. Als sich das enge Tal schließlich weitete kamen wir an einem eindrucksvollen, gespaltenen Stein vorbei. Hier knickte Jana allerdings mit dem Fuß um. Dieser kurze Fehltritt würde sich noch als folgenschwerer herausstellen als es im ersten Moment aussah. Aber zunächst humpelte Jana tapfer weiter. Was sollten wir auch machen? Hier waren wir in der Wildnis und weit und breit gab es keine Straße. Kurz vor der von Wind und Wellen umtosten Küste machten wir eine kleine Pause an einer vom Wind geschützten Felswand. Wir aßen ein paar Kleinigkeiten, die wir mitgenommen hatten. Dann ging es die Felsen hinauf über einen schmalen Pfad entlang der Küste. Immer wieder boten sich uns neue fantastische Ausblicke auf die seltsam geformten Felsen, die karge Vegetation dazwischen und die hohen Wellen des Meeres. Auf dem Weg zu den Leuchttürmen verpassten wir wohl einen Weg und landeten in einem Gestrüpp, aus dem wir nur mit Mühe wieder herausfanden. Schließlich erreichten wir einen Imbiss am Straßenrand. Hier ließen wir uns nieder, aßen Pommes und tranken Eistee und Cola. Die Männer wollten nun die Wohnmobile holen und die Frauen mit den Kindern einen Blick auf die Leuchttürme werfen. Janas Fuß wollte allerdings nicht mehr mitmachen. Nach der Pause am Imbiss war er dick angeschwollen und sie konnte kaum noch auftreten. Wie wir später erfahren sollten, war es ein Bänderriss. Dafür waren Peter und Sascha schneller wieder da als gedacht. Alle sprangen in die Wohnmobile, nur Jana konnte nicht mal mehr alleine einsteigen. Sascha musste helfen. Wir entschieden zum Campingplatz Isoletta zu fahren, auf dem wir bereits die erste Nacht verbracht hatten. Die Straße war allerdings so kurvig, dass wir bald eine unfreiwillige Pause aufgrund von Magenproblemen einlegen mussten. Oberhalb von Palau bot sich uns noch ein fantastischer Blick auf die Insel und die Bucht. Am Nachmittag kamen wir am Campingplatz an und suchten uns zwei Stellplätze hintereinander aus. Dann ging Sascha zur Information und fragte nach einem Arzt für Jana. Um 18 Uhr würde er kommen. Das bot uns noch genug Zeit, uns einzurichten. Der Arzt stellte keinen Bruch fest, verband den Fuß und verabreichte eine große Cortison-Spritze. Dann machten wir uns Nudeln zum Abendessen. Sascha machte mit den Kindern um 21 Uhr noch einen Ausflug zur Kinderdisco. Dann wurde es dunkel und wir verkrochen uns alle in unsere Wohnmobile.
Freitag, 10. Juni 2022
Der Arzt für Jana kam um 8:30 Uhr erneut, verabreichte erneut eine dicke Cortison-Spritze und verordnete absolute Ruhe. Wir suchten uns daher einen halbwegs schattigen Platz am größten Strand des Campingplatzes. Jana wurde mit einem Golfkart des Campingplatzes dorthin gefahren, wo sie es sich in einem Campingstuhl bequem machte und schmökerte. Die Kinder bauten begeistert Dämme und versuchten, Fische zu fangen. Wir verbrachten den ganzen Tag am Strand - während der größten Hitze geschützt im Schatten, danach auch im azurblauen Wasser der Bucht. Gegen 17 Uhr hüpfte Jana auf einem Bein und halb auf Sascha gestützt langsam zum Restaurant, wo sie sich schon an einen Tisch für uns acht hinsetzen durfte, obwohl das Restaurant noch geschlossen war. Alle anderen packten langsam zusammen, brachten alles zurück zum Wohnmobil und gesellten sich dann um 18 Uhr zu Jana ins Restaurant. Hier gab es Pizza Hawaii für Antonia, Nudeln mit Butter für Anika, Pizza Arrabiata für Jana und Lachs-Carpaccio sowie Ravioli für Sascha. Während die Kinder danach zum Spielplatz verschwanden, gönnten sich die Eltern noch ein vorzügliches Panna Cotta. Um 21 Uhr begann erneut die Kinderdisco, an der Leila und Anika teilnahmen, während Jarno und Antonia nur zuschauten. Anschließend gingen wir langsam zurück zum Wohnmobil. Jana konnte nun schon etwas besser laufen und schaffte den Weg humpelnd auf Sascha gestützt. Wir saßen noch etwas vor den Wohnmobilen und unterhielten uns, bevor wir uns alle in unsere Betten zurückzogen.
Samstag, 11. Juni 2022
Der Arzt kam heute erneut am Morgen um kurz nach 8 Uhr. Während Jana mit einer weiteren Spritze versorgt wurde, ging Sascha zur Rezeption, um noch eine weitere Nacht zu buchen und Geld abzuheben. Leider sollten wir unseren Stellplatz räumen, da er schon reserviert für eine Fahrradgruppe sei. Komisch, denn Peter und Veronika hatten kurz zuvor auch schon die nächste Nacht gebucht. Nach etwas hin und her durften auch wir bleiben. Was für ein Glück! Da sich Jana noch ausruhen sollte, verbrachten wir erneut einen Tag am Strand. Die Kinder waren sehr zufrieden damit, und versuchten wieder erfolglos Fische im Brackwasser zu fangen. Wieder verbrachten wir den Mittag im Schatten, aßen ein paar Kleinigkeiten wie Kekse, Cookies und Gummibären. Veronika schlug vor, dass sich die Kinder auch ein Eis holen könnten. Sascha begleitete sie dabei. Danach schlief zuerst Sascha dann auch Jana noch eine Runde, weil die Nacht etwas anstrengend gewesen war: Anika hatte nachts um 2 Uhr eine heftige Hustenattacke gehabt. Am Nachmittag hörten alle Kinder ein Hörspiel (Kiesel die Elfe). Dann packten wir unsere Sachen zusammen. Jana ging wieder direkt ins Restaurant und hielt uns Plätze frei. Diesmal humpelte sie schon deutlich schneller als tags zuvor. Die anderen brachten unsere Sachen zum Wohnmobil. Dort hatte Sascha schon einen Teil für unsere morgige Abreise zusammengepackt. Sascha ging mit Anika und Antonia unter die Dusche. Das war auch bitter nötig, denn ihre Haare klebten schon vom Meerwasser. Es dauerte etwas, die nun sauberen Haare auch noch zu entwirren und zu bürsten. Im Restaurant wurde Jana schon etwas ungeduldig, aber kurz nach 19 Uhr trafen schließlich alle dort ein. Ein letztes Mal gab es gutes sardisches Essen: Tintenfischsalat und Tomate Mozzarella für Jana, Fregola (Nudeln) für Sascha und weniger sardisch Schnitzel für Anika und Würstchen für Antonia. Zum Abschluss bekam jeder noch eine Kugel Eis, dann war es schon wieder Zeit für die Kinderdisco. Anschließend ging es zurück zu unserem Wohnmobil, wo wir den letzten großen Rest verpackten. Dann war es Zeit für die Nachtruhe, die anfangs durch die Ankunft der Fahrradgruppe in einem großen Reisebus erschwert wurde.
Sonntag, 12. Juni 2022
Heute standen wir ausnahmsweise schon um 7:30 Uhr auf, da wir bis 10 Uhr unseren Stellplatz verlassen mussten. Wir aßen daher schon viel früher als sonst Frühstück. Sascha bezahlte an der Information und Jana machte das Wohnmobil fertig für die Abgabe. Wir verpackten die letzten Sachen, gaben übrig gebliebene Lebensmittel an Peter und Veronika. Sie würden wieder mit der Fähre nach Hause fahren. Und wir mussten zum Flug. Zeit zum Abschiednehmen also. Danach fuhren wir nach Olbia. Kurz vor 11 Uhr erreichten wir die Station von Indie Campers mit einem fröhlich grinsenden Giuseppe, der uns interessiert nach unseren Erlebnissen befragte. Er schlug auch einen Teich als Beschäftigung für die Kinder vor. Man könne dort Fische und Frösche sehen. Wir warfen einen kurzen Blick darauf, aber die Kinder hatten keine große Lust in der brütenden Hitze dort zu verweilen. Also unterhielten wir uns weiter mit Giuseppe, während wir auf unser Taxi warteten. Schließlich erreichten wir gegen 12 Uhr den Flughafen. Leider durften wir unser Gepäck noch nicht aufgeben. Also setzten wir uns ins Terminal. Die Kinder dachten allerdings nicht daran, untätig herumzusitzen, sondern inspizierten das nächstbeste Geschäft. Hier kauften sie sich von ihrem Urlaubsgeld Kuscheltier-Kamele und einen Schleich-Hund, mit denen sie anschließend spielten. Etwas später holte sich erst Antonia einen Kuchen, dann Jana ein Baguette und schließlich Anika Fanta und Ananas sowie Sascha Radler, Nudeln und Melone. Danach wollte auch Antonia Ananas und einen Eistee. Das verkürzte zumindest die Wartezeit, bis wir uns gegen 15 Uhr in die Reihe vor dem Check-In anstellten. Dann kam die nächste lange Schlange vor der Sicherheitskontrolle. Unsere volle Wasserflasche wurde hier glatt übersehen, wie wir erst zu Hause feststellen. Im Sicherheitsbereich mussten wir erneut warten, aber nicht allzu lange. Auch wenn das Flugzeug eine leichte Verspätung bei seiner Ankunft in Olbia hatte, waren wir doch froh, dass es überhaupt flog und wir kurz nach 19 Uhr München erreichten. Hier war das Gate jedoch noch blockiert, was das Flugzeug erneut ausbremste. Vermutlich wieder wegen Personalmangel mussten wir überraschend lange auf unsere Koffer warten. Immerhin kam die S-Bahn schnell, so dass wir gegen 21 Uhr zu Hause ankamen.