Freitag, 9. August 2019
Heute war Antonias allerletzter Tag in der Krippe. Ab September wird unsere kleine Tochter zu Anika in den Kindergarten gehen. Nachdem sie also Abschied gefeiert hatte, fuhren wir am Abend nach München zum Flughafen. Dort gaben wir um 18 Uhr unser Gepäck beim Vorabend-Check-in auf. Anschließend suchten wir uns etwas Leckeres zu Essen und aßen Sushi. Gegen 20 Uhr gingen wir zur Besucherterrasse und schauten uns die Flugzeuge an. Unser eigener Flug würde morgen ganz in der Früh gehen, deswegen wollten wir heute dicht am Flughafen im Hotel übernachten. Wir fuhren mit der S-Bahn eine Station zurück zum „Besucherpark“ und bezogen unser Zimmer im Novotel. Gegen 21:30 Uhr fielen wir schließlich in unsere Betten und schliefen.
Samstag, 10. August 2019
Schon um 4 Uhr mussten wir aufstehen und uns rasch anziehen. Anika machte das prima mit, Antonia hingegen war müde und weinte. Schon um 4:30 Uhr fuhr unser Bus zum Flughafen, wo wir erstaunlich schnell durch die Security kamen. Bereits um 5 Uhr waren wir durch und stiegen in die Bahn, um zum Satelliten-Terminal zu fahren. Dort hieß es nun warten. Erst nach einer Weile öffneten die Restaurants. Wir entschieden uns für ein Frühstück bei Schuhbecks. Um 7 Uhr startete schließlich unser Flug nach Warschau, den Anika nahezu komplett verschlief. In Warschau hatten wir 2 Stunden Aufenthalt. Wir fanden im Terminal einen Spielplatz, an dem wir die Zeit verbrachten. Dann ging unser Flug nach Tallinn weiter. Dort angekommen holten wir unser Gepäck, wobei Antonia bei jedem Koffer tüchtig mithalf. Ein Taxi brachte uns zum Braavo Hotel. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, machten wir einen Spaziergang zum Stadtstrand, wobei es nicht einfach ist, direkt zum Wasser zu kommen. Doch schließlich fanden wir eine kleine Stelle. Mit den Füßen gingen wir ins Wasser - alle außer Jana. Zum Abendessen kehrten wir im Restaurant Umami am Hafen ein. Dort schlief zunächst Antonia und danach auch Anika auf unserem Schoß ein. Mit einem Taxi fuhren wir zurück zum Hotel. Antonia schlief einfach weiter. Anika hingegen war noch einmal munter, bis wir dann um 20 Uhr alle schlafen gingen.
Sonntag, 11. August 2019
Wir wachten gegen 7 Uhr auf. Das Hotel-Frühstück fiel etwas rudimentär aus, aber satt wurden wir dennoch. Es regnete, also beschlossen wir in das Schwimmbad zu gehen, das direkt an unserer Hotel grenzte und das wir vormittags kostenlos besuchen durften. Wir planschten etwa 2 Stunden. Danach fuhren wir mit dem Taxi zum Seaplane Harbour Museum. Der ehemalige Hangar für Wasserflugzeuge war zu einem spannenden, interaktiven Museum umgebaut worden. Es gab riesige Bojen, allerlei Maritimes und ein echtes U-Boot zu sehen, das wir auch von innen unter die Lupe nahmen. In einem kleinen Tauchboot schauten wir einen Film und an einer Fotostation verkleideten wir uns als Seeleute. Im Restaurant des Museums aßen wir Mittag. Danach besuchten wir die Ausstellung auf dem Außengelände, wo einige alte Schiffe besichtigt werden können. Wir inspizierten einen alten Eisbrecher, doch dann lockte der Spielplatz. Am Nachmittag fuhren wir mit einem großen Taxi zum Hotel zurück und schlenderten von dort weiter durch die Altstadt. Sascha musste die Kinder immer mal wieder tragen, manchmal auch beide gleichzeitig. Auf dem Marktplatz wurde Musik auf einer Bühne aufgeführt und wir schauten eine Weile lang zu. Dann liefen wir weiter bis zum Dom, der hoch oben über der Stadt thront, aber doch erstaunlich schlicht anmutet. Von einem Aussichtspunkt nahe dem Dom genossen wir den Blick über die gesamte Stadt. Danach besichtigten wir die orthodoxe Kirche. Auf dem Rückweg zurück in die Altstadt hielten wir bei einer Eisdiele, bei der das Eis in selbst gebackenen Waffeln serviert wurde. Hm, lecker! Danach bummelten wir weiter durch die Altstadt und die vielen kleinen Läden. Wir sahen die älteste Apotheke der Stadt, leider war sie heute schon geschlossen. Zum Abendessen gingen wir in die Olde Hansa, eines der vielen Mittelalter-Restaurants der Stadt. Der Gastraum ist nur mit Kerzen beleuchtet, es wird mittelalterliche Live-Musik gespielt und das Essen ist fantastisch! Inzwischen hatte es angefangen in Strömen zu regnen. So einen Wolkenbruch hatten wir noch nie erlebt. Das Wasser lief zentimeterhoch durch die Straßen und von den Dächern ergossen sich ganze Wasserfälle. Anders als die anderen Leute liefen wir durch den Regen Richtung Hotel. Die Kinder genossen es durch die Pfützen zu springen und viele mussten lächeln, als sie uns quietschvergnügt im Regen sahen. Pitschnass kamen wir im Braavo-Hotel an und genossen erstmal eine heiße Dusche. Danach kuschelten wir uns unter unsere Decken und schliefen ein.
Montag, 12. August 2019
Gegen 7 Uhr wachten wir auf. Es gab wieder das gleiche rudimentäre Frühstück wie gestern. Danach ging Sascha mit den Kindern noch einmal ins Schwimmbad, wo sie wieder viel Spaß hatten. Währenddessen packte Jana unsere Sachen und föhnte 1 Stunde lang Schuhe und andere Klamotten, die gestern im Regen klatschnass geworden waren. Dann checkten wir aus und ließen unser Gepäck im Storage Room des Braavo Hotels. Denn um 10 Uhr waren wir verabredet mit einem Freund, der heute ebenso in Tallinn sein würde auf seiner Hochzeits-Kreuzfahrt. Wir aßen gemeinsam Kuchen und spazierten noch ein wenig durch die Altstadt bis zum Marktplatz. Dort mussten wir uns jedoch schon wieder verabschieden, denn wir mussten weiter, um unser Wohnmobil in Empfang zu nehmen. Wir liefen zurück zum Hotel und bestellten ein Taxi. Leider war die Anschrift der Mietstation in Google falsch. So irrte unser Taxi erstmal durch einige Industriegebiete am Rande der Stadt. In den Reisepapieren fanden wir schließlich die richtige Adresse und erreichten 13 Uhr tatsächlich Auto Elamu in Peetri. Die Übernahme des Wohnmobils erschien uns grotesk. Die Mitarbeiter sprachen während der Übernahme nur das allernötigste mit uns, was in 1,5 Stunden vielleicht 3 Sätze waren. Aber dennoch klappte alles und wir konnten endlich unser rollendes Zuhause beziehen. Im Anschluss aßen wir Pizza in einem nahe gelegenen Einkaufszentrum. Außerdem kauften wir dort ein, was wir für die ersten Tage brauchten. Im Regen fuhr Sascha schließlich zu unserem ersten Campingplatz, dem RMK Keila-Joa. Er liegt herrlich in einem Wald, bietet einige Feuerstellen und hübsche Futterkrippen zum Sitzen und natürlich die Ostsee - nur wenige Schritte entfernt. Neben uns war nur noch eine Familie zum Zelten da, sonst hatten wir den riesigen Platz für uns alleine. Jana packte erst einmal unsere Sachen aus und verstaute alles in den Schränken des Wohnmobils. Sascha ging währenddessen mit den Kindern zum Strand und baute Sandburgen. Dann gab es Abendessen im Wohnmobil und die Kinder quietschen vergnügt. Gemeinsam gingen wir alle noch einmal zum Strand. Bei schönstem Sommerwetter bauten wir weitere Sandburgen und suchten Muscheln. Die Sonne schien noch erstaunlich lange. Wir vergaßen, wie schnell die Zeit hier im Norden vergeht. 20:30 Uhr fühlte sich wie 18 Uhr an. Dennoch lagen wir 21:30 Uhr schließlich in unseren Betten und schliefen ein.
Dienstag, 13. August 2019
7:30 Uhr wachten wir auf. Antonia lachte uns an und krabbelte zu uns hoch in den Alkoven. Dann genossen wir ein ausgedehntes Frühstück. Antonia wollte gerne noch einmal zum Strand mit Anika. Anika jedoch stellte sich quer. So sahen wir uns nur den Ameisenhaufen neben unserem Wohnmobil an. Sascha und Antonia gingen danach trotzdem noch einmal zum Strand, während Jana und Anika aufräumten. Um 10 Uhr fuhren wir weiter bis zum Wasserfall von Keila-Joa. Dieser liegt eingebettet in einen wunderschönen und sehr gepflegten Park. Wir liefen über eine Wackelbrücke ohne seitliches Geländer. Für die Liebesschlösser gab es dennoch ein extra Kunstwerk. Der Weg führte dann einen Hügel hinauf, von dem man einen schönen Blick auf den Wasserfall hat und auch auf das gegenüberliegende Schloss. Die Kinder tollten noch über eine riesige Wiese, bevor wir langsam umkehrten. Anschließend kauften wir im Selver in Keila ein. Dann mussten wir eine ganze Weile lang fahren bis nach Haapsalu. Diesmal fuhr Jana das Wohnmobil. Die Straße war erstaunlich gut ausgebaut und selbst bei einzelnen Gehöften gab es eine Bushaltestelle. In Haapsalu suchten wir nach einem Campingplatz. Der erste aus unserer App stellte sich als einfacher Parkplatz am Meer heraus. Hier war es ziemlich windig und über Nacht wollten wir hier nicht bleiben. Aber für die Mittagspause kam der Platz gerade recht. Frisch gestärkt fuhren wir weiter zum Yachthafen, der auch einige Stellplätze bieten sollte. Vor Ort erfuhren wir jedoch, dass dies schon seit einiger Zeit nicht mehr der Fall war. In einem Vorort von Haapsalu fanden wir dann tatsächlich den wunderschönen Pikseke Campingplatz im Grünen. Er bot sogar ein Trampolin und einen Spielplatz mit Sandkasten. Die Kinder spielten eine ganze Weile, bis es plötzlich zu einem Streit kam. Wir mussten beide Kinder umziehen nach einer Sand-Modder-Schlacht. Wir beschlossen noch zur Burg von Haapsalu zu fahren. Wir besichtigten die Außenanlagen und auf einer Bühne, wo ein verlassener Mikrofonständer stand, gaben die Kinder „Schmetterling, du kleines Ding“ zum Besten. Dann entdeckten wir einen sehr schönen Spielplatz an der Burgmauer. Danach sahen wir uns die Burg und den Dom auch von innen an, mit seiner sehr schönen Ausstellung, die auch sehr kinderfreundlich war. Die Kinder konnten hier einen Fensterbogen selbst bauen und sogar Schwerter ausprobieren. Nach der Besichtigung der Burg spazierten wir zur Strandpromenade und bis zum Kurhaus. Dort aßen wir zu Abend. Das Essen war ausgezeichnet und erstaunlich günstig. Jana hatte Ente mit Rotweinsauce und Sascha Zander mit Röstkartoffeln und Tatarsauce. Die Kinder begnügten sich mit Pommes. Doch nicht nur das Essen war fantastisch, auch der Ausblick vom Kurhaus auf die Bucht ist toll. Auf dem Wasser vor dem Kurhaus schwamm ein (unechter) Eisbär, was unsere Kinder zu tausend Fragen anregte. Zurück zum Wohnmobil spazierten wir durch den Kurort mit seinen alten Holzhäusern. Danach fuhren wir zum alten Bahnhof, wo wir uns die alten Dampflokomotiven anschauten. Die Sonne stand nun schon tief und wir fuhren zum Campingplatz zurück. Die Kinder spielten noch einmal im Sandkasten und auf dem Trampolin. Jana wusch derweil die Sachen aus. Unser Abendprogramm bestand aus Sticker-Büchern. Erst nach 22 Uhr machten wir das Licht aus.
Mittwoch, 14. August 2019
Heute schliefen wir aus bis nach 8 Uhr, vielleicht war es sogar eher 8:30 Uhr. Es gab Frühstück und alle gingen duschen. Gegen 11 Uhr fuhren wir ab. Die Fahrt bis zum Fährhafen Rohuküla war nur sehr kurz. Von hier wollten wir nach Heltermaa auf der Insel Hiiumaa übersetzen. Kurz vor der Fähre sahen wir noch eine alte Schlossruine. Dieses Schloss war einstmals ähnlich gebaut wie das Merseburger Schloss. Bei der Fähre mussten wir lange warten. Währenddessen planten wir die nächsten Tage. Auf der Fähre gab es dann sogar eine Kinderecke: Dort konnten die Kinder mit Bauklötzen spielen und Trickfilme ansehen. Auf Hiiumaa fuhren wir als erstes zur Vaemla Wollfabrik. Wir besichtigten die alten Textilmaschinen und kehrten in das kleine angrenzende Café ein. Im Gastraum hing sogar eine Schaukel, die unsere Kinder natürlich gleich testen mussten. Dann gab es Eis und Blaubeerkuchen. Als wir weiterfuhren, erspähten wir plötzlich die hübsche Windmühle auf der Insel Kassari, die hinter dichtem Gebüsch hervorlugte. Nach etwas suchen fanden wir den Abzweig und legten hier noch einen kurzen Stopp ein. Leider konnte man sie nicht von innen besichtigen, aber auch von außen bot sie einen imposanten Anblick. Wie wir erst später lernten, sind derartige Steinwindmühlen in Estland sehr selten. Dann fuhren wir weiter zur Landzunge Sääretirp. Wir stellten unser Wohnmobil auf dem idyllischen RMK-Platz ab. Dann wanderten wir die Landzunge entlang bis fast zur Spitze. Der Wind blies hier ganz ordentlich und die Kinder wollten eigentlich gar nicht mehr weiterlaufen. Deshalb wurde Anika schließlich von Jana auf der Schulter getragen und Antonia auf Papas Arm. Antonia schlief dabei auch prompt ein. Der Wind wurde immer stärker, obwohl die Sonne schien und der Himmel blau leuchtete. Deshalb wanderten wir nicht bis ganz zur Spitze, sondern begnügten uns mit einem Blick auf den nur wenige Meter schmalen Streifen, neben dem links und rechts das Meer tost. Zurück auf dem Campingplatz bauten die Kinder Steinmännchen und das Abendessen machten wir im Wohnmobil. Unser Abendprogramm bestand aus Steck- und Legespielen. Wir spielten bis nach 21 Uhr und gingen dann ins Bett.
Donnerstag, 15. August 2019
In der Nacht gab es ein heftiges Gewitter mit Blitz und Donner. Es war höllisch laut und der Regen prasselte auf das Dach unseres Wohnmobils. Jana glaubte für einen Moment, es regnet rein. Zum Glück war das nicht der Fall, das Wasser tropfte nur laut von unserem Dach auf die Stoßstange. Während wir noch eine halbwegs ruhige Nacht verbrachten, packten unsere Nachbarn ihr Zelt ein und fuhren mitten in der Nacht ab. Etwa zur Dämmerung bekam Anika einen Hustenanfall und wir nahmen sie hoch zu uns in den Alkoven. Antonia wimmerte. Sascha legte sich also zu ihr. Es gab noch einmal heftigen Regen. Gegen 8:30 Uhr wachten wir schließlich auf. Der Morgen war nicht sehr harmonisch. Die Mädchen stritten immer wieder. 10:30 Uhr fuhren wir ab. Wir sahen uns in Käina die Ruine einer Kirche an, aber eine richtige Besichtigung war leider nicht möglich. Daher fuhren wir weiter zum Schloss und Gutshof Suuremöisa. Dort machten wir einen kleinen Spaziergang, aber viel gab es hier auch nicht zu sehen. Also fuhren wir weiter nach Suuresadama zum Mittagessen im Restaurant Ungru. Dieses Restaurant hatten wir empfohlen bekommen und das Essen war wirklich sehr delikat. Es gab Ziegenkäse-Sticks, Tomate-Mozzarella auf estnische Art, Lamm-Kebab, einen veganen Teller, Schokokuchen, Eis und Creme Brûlée. Nur die Kinder waren immer noch auf Krawall gebürstet. Im Anschluss fuhren wir weiter nach Kärdla. Jana und Antonia kauften ein und wir suchten uns einen Stellplatz am Hafen direkt neben den Booten aus. In dem kleinen Hafenbüro buchten wir eine Fahrt zu den Robbenbänken für morgen. Dann gab es Nudeln zum Abendessen und die Kinder gingen mit Jana in die Sauna im Hafengebäude, die wir mitbenutzen durften. Sascha machte derweil einen Spaziergang. Dann ging auch er in die Sauna. Jana und die Kinder saßen gerade wieder im Wohnmobil, als plötzlich die Frau vom Hafenbüro kam. Sie fragte, ob wir nicht jetzt noch unsere Robben-Bootsfahrt machen wollen, denn das Wetter war perfekt. Da sagten wir nicht nein! Um 19:45 Uhr ging es los mit unserer 2-stündigen Fahrt. Das Boot war sehr schnell mit etwa 45 km/h. Wir fuhren bis zu einer Sandbank, wo wir zahlreiche Robben sahen. Immer wieder tauchte einer der Köpfe aus dem Wasser auf. Auf der Rückfahrt durften auch Anika und Antonia mal hinter dem Steuer sitzen und Sascha durfte dann sogar das Boot zurückfahren. Er war etwas langsamer unterwegs als der Kapitän, was für Janas Magen ganz gut war. Draußen versank derweil langsam die Sonne im Meer. Wunderschön! Antonia schlief auf Mamas Schoß ein und wurde für heute auch gar nicht noch einmal wach. Nachdem wir vom Boot gestiegen waren und sie die 2 Meter ins Wohnmobil getragen hatten, legten wir sie direkt mit ihren Sachen und ihrer Fließjacke ins Bett. Und Anika schlief diese Nacht zwischen Mama und Papa oben im Alkoven.
Freitag, 16. August 2019
Sascha stand um 8 Uhr auf. Er bereitete das Frühstück vor. Doch die Mädels kamen erst im Halbstundentakt dazu: Jana stand um 8:30 Uhr auf, Anika um 9 Uhr und Antonia schlief bis kurz nach 9:30 Uhr. Nach dem Frühstück fuhren wir zum nächsten Campingplatz Randmäe Puhketalu. Dieser war ganz leer und schön am Meer gelegen. Es gab sogar ein Trampolin. Nachdem wir etwas gespielt hatten, fuhren wir zum Tahkuna-Leuchtturm. Wir waren überrascht, dass hier ein Denkmal für den Untergang der Fähre Estonia im Jahre 1994 steht. Wie sich herausstellte, liegt die Tahkuna-Landzunge am nächsten zur Unglücksstelle. Die Kinder schauten nur kurz auf die riesige Schiffsglocke, die bei starkem Sturm läutet und damit an das Unglück erinnert. Sie sammelten stattdessen fleißig Muscheln am Strand. Im Café des Leuchtturms bekam Antonia ein Eis und Anika und Jana kauften kleine Magnete als Souvenirs. Wir bestiegen den Leuchtturm und genossen die tolle Aussicht. Auf dem Rückweg hielten wir am Waldrand und besichtigten einen alten Bunker. Doch die Kinder fanden den Ort gruselig und so ging es schnell weiter zu der kleinen Holzkirche Malvaste mitten im Wald. Dann besichtigten wir das Mihkli Talumuuseum – einen alten Bauernhof, der inzwischen als Freilichtmuseum dient. Hier konnte man sehen, wie die Leute früher gelebt hatten. Die Kinder bekamen außerdem leckere Karamell-Bonbons geschenkt. Danach fuhren wir zum Campingplatz zurück. Vor und nach dem Abendessen spielten wir im Sandkasten und auf dem Trampolin. Am Abend machten wir noch einen Strandspaziergang und suchten Muscheln, bis die Sonne langsam im Meer versank.
Samstag, 17. August 2019
Antonia kam 5:30 Uhr zu Mama und Papa hoch in den Alkoven. Wir schliefen noch bis 8:30 Uhr, danach gab es Frühstück und 10:30 Uhr ging es auch schon weiter. Wir hielten an einem etwas heruntergekommenen Bauernhof in Reigi an. Dort gab es eine Kopie des Eiffelturms aus Holz, den ein verrückter Este gebaut hatte, um seine Liebe zu beweisen. Der Turm stand inmitten einer Messi-Landschaft aus Holzgebäuden mit alten Autos, Luftballons, Radios und so weiter. Antonia hüpfte auf einem Trampolin, während Sascha und Anika auf den Eiffelturm hochkletterten. Es war sehr windig dort oben, aber der Turm war stabiler als er von unten aussah. Bei der Abfahrt gab es ein Debakel auf der schmalen Straße. Denn entgegenkommende Autos wollten uns kein Platz machen. Wir mussten zunächst rückwärts auf den Parkplatz zurück fahren. Jana tobte, aber uns verstand ja glücklicherweise keiner. Dann fuhren wir weiter nach Körgessaare. Hier gab es in einer alten Fabrik ein Mittagessen mit Buffet. Es schmeckte ganz gut. Direkt daneben gab es einen Coop, wo wir noch schnell einkauften. Dann fuhren wir weiter zum Köpu-Leuchtturm. Dort kauften Anika und Antonia hübsche Halsketten an einem kleinen Stand am Parkplatz. Wir bestiegen den Leuchtturm und genossen die Aussicht. Der Anblick hier war ganz anders als in Tahkuna, denn der Turm steht weit entfernt vom Meer und ist vor allem umgeben von viel Wald. Die Kinder spielten auf dem Spielplatz zu Füßen des Leuchtturms und Sascha ließ sich ein Stück Kuchen schmecken. Währenddessen unterhielt sich Jana mit einer deutschen Urlauberin und erhielt einige Tipps für die weitere Reise. Danach fuhren wir weiter nach Vanajöe. Hier sollte es einen schönen Rundwanderweg geben, der etwa eine Dreiviertelstunde dauern sollte. Allerdings spielten unsere Kinder „Bambi und Felina“, die von Jägern gejagt wurden, so dass wir nach 15 Minuten wieder am Wohnmobil ankamen. So schafften wir es immerhin noch pünktlich zum Fährhafen Söru. Und das Glück war uns hold: wir kamen heute noch mit, obwohl wir keine Reservierung hatten. Gegen 20 Uhr erreichten wir die Insel Saaremaa. Wir fuhren auf den Stellplatz RMK Triigi telkimisala direkt am Strand. Die Anfahrt war jedoch abenteuerlich, da die Äste der Bäume hier sehr tief hingen und wir mehrfach Angst um unser Dach hatten. Aber am Ende ging alles gut. Während des Abendessens sahen wir, wie die Fähre wieder draußen vorbei fuhr in die Gegenrichtung. Unser Abendprogramm bestand aus malen. Und Jana schlief neben Antonia ein, als sie diese ins Bett bringen wollte. Erst später in der Nacht wechselte sie in den Alkoven.
Sonntag, 18. August 2019
Antonia heulte in der Nacht, so dass sich nun Sascha zu ihr kuschelte. So konnten wir noch bis 8 Uhr schlafen. Dann stand Sascha auf und bereitete das Frühstück vor. Die Kinder wurden erst langsam munter. Nach dem Frühstück fuhren wir weiter. Wir hielten in Leisi und kauften eine Straßenkarte von Saaremaa. Auf der weiteren Fahrt machten wir einen Fotostopp an der Kirche von Metsküla. Danach ging es zur Steilküste „Panga Pank“. Wir wanderten entlang der Hangkante und durch den Wald, bis wir zu einer Stelle kamen, an der man sich an einem Seil direkt hinab ans Ufer abseilen kann. Sascha nahm die Kinder dabei einzeln in die Kraxe. Dann wanderten wir am Kieselstrand entlang und sahen und bauten sehr viele Steintürmchen. Nach etwa 1 km drehten wir um. Am Hang mit dem Seil fungierte Sascha erneut mit der Kraxe als Kinderlift. Wir gingen zurück durch den Wald und Jana verteilten Gummibärchen an die Kinder als Motivation zum Weiterlaufen. Am Parkplatz gab es einen kleinen Kiosk, der genau richtig zum Mittagessen kam. Es gab Soljanka für Sascha und Hotdog für Jana sowie Würstchen mit Pommes für Anika und Antonia. Danach ging es weiter zum Gutshof Pidula. Leider war hier alles geschlossen, da heute Sonntag war. Auf der Fahrt stritten sich die Kinder, denn sie waren müde. Wir fuhren weiter auf abenteuerlich engen Wegen zum Campingplatz Abula - und standen dort vor verschlossenem Tor. In Estland ist im August schon Nebensaison und der Campingplatz hatte die Saison bereits ganz beendet. Deshalb fuhren wir weiter zum Karujärve Kämping. Antonia schlief auf der Holperstrecke ein und Jana nahm sie auf den Schoß. Auf dem Campingplatz legten wir das schlafende Kind in ihr Bett. Anika hielt nun auch noch einen späten Mittagsschlaf. Vor dem Abendbrot hatten wir von 18 – 19 Uhr eine kleine Sauna direkt am See gebucht, die wir abwechselnd genossen. Anika und Antonia wollten nicht in die Sauna und spielten daher am und im See. Nach dem Abendessen machten wir spontan noch eine Fahrt mit dem Ruderboot. Der See ist recht groß, aber in einer halben Stunde konnten wir dennoch eine schöne Runde um die Insel in der Mitte drehen. Die Kinder waren begeistert. 20:15 Uhr waren wir zurück am Ufer und es hatte zu nieseln begonnen. Wir gingen zum Wohnmobil zurück. Während die Kinder malten, machten wir die Reiseplanung für die nächsten Tage. Erst nach 22 Uhr lagen heute alle im Bett und Jana schlief als erste ein. Antonia brauchte noch eine ganze Weile, um ihre Eindrücke des Tages zu verarbeiten.
Montag, 19. August 2019
Um 8 Uhr wimmerte Antonia, weil sie fror und ihre Decke weit weg von sich gestrampelt hatte. Papa kuschelte sie wieder warm und sie schlief selig weiter. Sascha und Jana hingegen standen auf und bereiteten das Frühstück vor. Die Kinder kamen erst um 9:15 Uhr dazu. Gegen 10 Uhr wollten wir zum Duschen. Allerdings gab es auf dem gesamten Campingplatz einen Stromausfall und die Duschen waren gesperrt. Immerhin konnten wir noch die Toilettenkassette des Wohnmobils entleeren, bevor wir weiterfuhren. Wir durchquerten einen alten Truppenübungsplatz der roten Armee, der heute u.a. als Platz für Disc Golf genutzt wird. Viel gab es jedoch nicht zu sehen. Wir fuhren also weiter und Anika durfte Beifahrer sein. In Kihelkonna kauften wir ein und entdeckten auf dem Parkplatz des Supermarktes eine Zecke an Anikas Bein, die wir unter großem Protest entfernten. Dann besuchten wir die Touristinfo für den Vilsandi Nationalpark in Loona und beschlossen, dass das nichts für uns war, denn der Park ist schwer zu erreichen. Dafür gab es gleich nebenan ein schönes Restaurant & Café im alten Gutshaus. Auf der Speisekarte stand Flunder und Anika wollte sie unbedingt probieren, denn Jana sagte beim Straße überqueren immer zu ihr „Pass auf, sonst bist du platt wie eine Flunder!“. Obwohl es fast 15 Uhr war, bestellten sich Sascha und Anika den Fisch. Aber als der Teller kam, aß Anika nur einen kleinen Happen und wollte dann doch lieber ein Eis wie ihre Schwester Antonia. Jana freute sich derweil über ihr leckeres Stück Kuchen. Als es weiterging, durfte Antonia Beifahrer sein. Wir fuhren durch Lumanda und auf nicht enden wollenden Schotterpisten zum Campingplatz nach Tehumardi. Hier konnten wir endlich duschen und auch Wäsche waschen. Es gab auch einen schönen Spielplatz und sogar einen kleinen Fischteich, auf dem man Ruderboot fahren konnte. Das wollten Sascha und die Kinder natürlich gleich ausprobieren. Jana bestellte solange das Abendbrot an der kleinen Imbissbude „Wio Burger“, die sich direkt am Straßenrand vor dem Campingplatz befindet. Wir aßen Burger sowie Fish’n’Chips. Danach spazierten wir zum Strand. Der Weg führte durch einen Wald und dort entdeckten wir auch einen schönen Spielplatz auf einer Lichtung. Vom Stand konnten wir schon die Stadt Kuressaare sehen. Außerdem hatten hier Leute hübsche Bilder aus Steinen auf den Sand gelegt. Zum Baden hingegen lud das Meer hier weniger ein, aber unser Campingplatz bot laut Plan einen Badesee, den wir uns nun noch anschauen wollten. Das Wasser war eiskalt, aber Anika traute sich dennoch hinein – wenn auch nur kurz. Dafür spielten die Kinder noch im feinen Sand und rannten eine aufgeschüttete Sanddüne immer wieder hinauf und hinab. Um 20:30 Uhr waren wir zurück im Wohnmobil und um 22 Uhr machten wir das Licht aus für heute.
Dienstag, 20. August 2019
Die Wäsche vom Vortag war noch nicht trocken geworden. Um 6:30 Uhr stand Sascha auf und hängte sie wieder draußen auf. Danach schlief auch er noch etwas weiter. Gegen 8 Uhr stand Jana auf und bereitete das Frühstück vor. Anika wachte als nächste auf und Antonia erst gegen 9 Uhr. Erneut gab es Ärger am Morgen, diesmal wegen dem Sitzplatz als Beifahrer. Antonia schrie ununterbrochen, da Anika als Erste vorne sitzen durfte. Die Fahrt ging über die Sõrve-Halbinsel. Am Strand von Ohessaare hielten wir das erste Mal an. Hier standen hunderte Steinmännchen und auch Anika und Jana setzten noch ein großes dazu. Dann schauten sie sich noch die hölzerne Windmühle an, die hier am Wegesrand steht. Hier war es allerdings sehr windig, weswegen Sascha mit Antonia im Wohnmobil blieb. Danach ging es weiter zum Leuchtturm an der Südspitze der Halbinsel. Als erstes besuchten wir den obligatorischen Spielplatz. Danach gab es Mittagessen im Restaurant Sääre Paargu: Hühnchen-Salat für Sascha, gelbes Grilled Chicken für Jana und Antonia und Fisch für Anika (den allerdings wieder Sascha essen musste). Als Nachspeise bekamen die Kinder Schokokuchen mit Mangoeis. Antonia schmeckte es sehr! Nun kauften wir die Eintrittskarten für den Sõrve-Leuchtturm und schauten uns das kleine Museum mit den Modellen aller estnischen Leuchttürme an, die direkt auf dem Boden inmitten des Ausstellungsraumes stehen. Die Kinder rannten aufgeregt und lautstark um die Modelle herum. Da lotsten wir sie schnell nach draußen zum echten Leuchtturm, wo sie ihre Kräfte besser fürs Treppensteigen einsetzen sollten. Der Turm ist innen hohl und eine Metalltreppe windet sich in der Mitte hinauf bis zur Spitze. So eine Konstruktion hatten wir nicht erwartet. Oben angekommen genossen wir die tolle Sicht und ließen uns den Wind um die Ohren pusten. Von hier kann man schon Lettland am Horizont erkennen. Wieder unten angekommen beschlossen wir eine kleine Wanderung bis zum Ende der Landspitze zu unternehmen. Es fühlte sich an wie das Ende der Welt oder zumindest wie das Ende von Estland. Auf dem Rückweg kamen wir an den Bunkern aus dem zweiten Weltkrieg vorbei, die hier langsam im Meer versinken. Anschließend kauften wir einige Souvenirs und kehrten zum Aufwärmen in ein kleines Café ein. Jana und Sascha bestellten Kaffee und Tee, aber die Kinder hatten das Aufwärmen schon wieder vergessen und wollten lieber Eis. Sie blödelten vor der Kamera, während es draußen anfing zu regnen und der Wind immer stärker wurde. Nun fuhren wir wieder zurück. Diesmal war Antonia Beifahrer und Anika schlief während der Fahrt ein. In Salme kaufte Sascha ein, während Jana bei den Kindern blieb. Außerdem hielten wir kurz am Kriegsdenkmal von Tehumardi an. Hier hatte im zweiten Weltkrieg eine blutige Schlacht zwischen Deutschen und Russen stattgefunden, bei der die Esten auf beiden Seiten mitgekämpft hatten und ein ganzer Landstrich nahezu entvölkert wurde. Einfach schrecklich und kaum zu glauben, wenn man die friedliche Natur heutzutage sieht. Auf dem Campingplatz von Tehumardi ruderte Sascha erneut mit Antonia auf dem kleinen See. Derweil bereiteten Anika und Jana das Abendessen vor. Heute wollten wir einmal draußen essen mit Klapptisch und Klappstühlen. Sascha und Antonia holten Süßkartoffelpommes vom Imbiss „Wio-Burger“. Anschließend flitzten die Kinder auf dem Campingplatz herum, vor allem zu den Kaninchen und zum Spielplatz. Dann ruderte Sascha noch einmal mit beiden Mädchen. Schließlich machten wir noch einmal einen Abendspaziergang zum Kriegsdenkmal von Tehumardi, denn Anika hatte es verschlafen und wollte es auch sehen. Über den Strand und durch den Wald kehrten wir kurz nach 21 Uhr zurück zum Wohnmobil. Dort malten wir, aßen Nüsse und gegen 22 Uhr gingen alle ins Bett.
Mittwoch, 21. August 2019
Antonia wurde gegen 8 Uhr munter und kam kuscheln. Jana ging erst einmal duschen. Dann machten wir alle gemeinsam Frühstück. Außerdem hatte unser Wohnmobil heute etwas Pflege verdient. Wir füllten das Wasser auf, ließen das Schmutzwasser ab und dann schafften wir es um 10:30 Uhr tatsächlich weiterzufahren. Wir fuhren nach Kuressaare. In der Nähe der Burg stellten wir unser Wohnmobil am Straßenrand ab. Unser erster Weg führte natürlich zu einem kleinen Spielplatz. Es sollte heute nicht der letzte gewesen sein. Danach besichtigten wir die Burg und deren verschiedene Ausstellungen. Die Naturkundeausstellung im Erdgeschoss zeigte die heimischen Tiere Estlands, u.a. einen Bären und ein Reh. Danach ging es ein Stockwerk höher in die Gemächer des Bischofs, zur Kapelle, in den Speisesaal und den Kreuzgang. Im Löwenturm war Antonia schwer beeindruckt von dem Brüllen eines Löwen, das hier zur akustischen Untermalung eingespielt wurde. Die Kinder hatten etwas Angst und wir erklärten, dass hier kein echter Löwe lebt. Darauf antwortete Antonia auf die Frage „Wo ist der Löwe?“ von nun an abgebrüht „Das war nur ein Räusch (= Geräusch)“. Eine weitere Ausstellung widmete sich der Geschichte Saaremaas von der Eiszeit bis heute. Teil dieser Ausstellung war eine komplette Wohnung der sechziger Jahre, aber auch bedrückende Ausstellungen zum zweiten Weltkrieg und zur Sowjetzeit. Zum Ende des Rundgangs machten wir eine Pause in der Turmschänke. Von hier oben hatte man einen schönen Ausblick auf die gesamte Burg sowie die Bucht von Kuressaare. Zudem entdeckten wir auch gleich 2 weitere Spielplätze. In der Turmschänke gab es Eis für die Kinder in Form von kleinen Perlen. Außerdem Kuchen für Jana und eine Suppe für Sascha. Danach besuchten wir den Spielplatz innerhalb der Festungsmauern sowie eine rekonstruierte Holzwindmühle auf einer der Bastionen. Die Mühle konnte man auch von innen besichtigen. Danach verließen wir die Burg in Richtung Strand, wo uns ein weiterer Spielplatz erwartete. Während die Kinder spielten, beobachteten wir eine Schilf-Mähmaschine, die sowohl auf dem Wasser schwimmen als auch auf dem Strand fahren konnte. Sehr spannend! Nun gingen wir wieder zurück zum Wohnmobil und fuhren ein Stück näher an die Altstadt. Wir bummelten durch die Fußgängerzone und kauften Pralinen und einige Tafeln Schokolade in einem kleinen Schokoladengeschäft. Außerdem brauchten wir Kinderpflaster, die wir in einer Apotheke erstanden. Um 16 Uhr hatten wir Hunger und kehrten im Restaurant Chamäleon ein. Sascha aß Sushi, Jana ein leckeres Wok-Gericht und die Kinder bekamen Nudeln mit Hackfleisch. Das eigentliche Highlight war jedoch das Spielzimmer, das die Kinder nur ungern für das Essen verließen. Wir hingegen genossen das moderne Ambiente, das leckere Essen und Jana einen hausgemachten grünen Eistee. Danach fanden wir ein größeres Kaufhaus und verbrachten dort die meiste Zeit in der Spielzeugabteilung. Die Kinder wollten ihr Urlaubsgeld auf den Kopf hauen und schauten sich alles ausgiebig an. Schließlich kaufte Antonia einen Luftballon am Stiel. Zudem entschieden sich beide Kinder für eine pinke Handtasche und stolzierten glücklich aus dem Laden. Auf dem Rückweg zum Parkplatz entdeckten wir eine hübsche Windmühle, die ein tolles Restaurant beherbergte. Wir hatten jedoch gerade gegessen und so gingen wir weiter zum Wohnmobil. Dann fuhren wir zum Hafen, um uns die Statue Suur Toll and Piret anzuschauen. Die war jedoch bald Nebensache, denn kurz davor gab es einen Kinderquad-Verleih. Wir mieteten eines der Quads und die Kinder fuhren abwechselnd. Zudem gab es eine kleine Eisenbahn am Verleih, die die Kinder natürlich auch noch ausprobierten. Dann fuhren wir weiter. Am Stadtrand hielten wir noch einmal an einem „Selver“ und Jana und Antonia kauften noch ein paar Lebensmittel. Dann verließen wir Kuressaare und fuhren in Richtung Kaali. Unser Stellplatz für die Nacht lag direkt neben einem Pferdehof. Leider war jedoch heute kein Reiten mehr möglich. Wir aßen Abendbrot und die Kinder spielten Pferd. Kurz nach 22 Uhr war dann Nachtruhe.
Donnerstag, 22. August 2019
8:30 Uhr fiel Antonia mit einem großen Rums aus ihrem Bett. Natürlich weinte sie von dem Schreck und durfte noch ein bisschen zu Mama und Papa kuscheln kommen. Dann gab es Frühstück. Anika kam etwas später dazu. Zum ersten Mal machten wir unseren Abwasch in einer Küche außerhalb des Wohnmobils. Kurz nach 10 Uhr verließen wir den Stellplatz. Wir hielten am Kaali-Meteoritenkrater an und umrundeten ihn auf dem Kammweg. Als wir wieder am Ausgangspunkt waren, wollten die Kinder eine weitere Runde drehen. Wir ermunterten sie, den Rundweg noch einmal alleine zu gehen, denn wir konnten sie ja die ganze Zeit sehen. Hand in Hand zogen sie los und waren stolz wie Bolle, als sie wieder bei uns ankamen. In einer Schule neben dem Krater kauften wir kleine Souvenirs. Dann riss der Henkel von Anikas neuer Handtasche ab und sie war totunglücklich. Deshalb fuhren wir zurück nach Kuressaare, um die Handtasche umzutauschen. Anschließend machten wir Mittag in der alten Windmühle im Restaurant „Saaremaa Veski“. Jana bestellte ein Rote-Beete-Risotto mit Hühnchen. Und Sascha bestellte eine lokale Spezialität: Bär mit Kartoffeln. Die Kinder aßen Würstchen und Hühnchen. Viel mehr jedoch genossen Sie das Spielhaus draußen im Garten. Auch wenn wir die Rückkehr nach Kuressaare so nicht geplant hatten, hatte sich die Fahrt doch schon allein wegen dieses kulinarischen Highlights gelohnt! Danach setzten wir unsere Fahrt Richtung Nord-Ost fort. Wir besichtigen die Kirche von Karja und die Windmühlen von Angla. Letztere waren wirklich sehenswert. Wir schauten die 5 unterschiedlichen Windmühlen in Ruhe an, 2 davon auch von innen. Zudem gab es Gänse und Ziegen auf dem Gelände zu sehen. Die Kinder fanden dann aber doch die Holzpferde vor einer der Windmühlen am spannendsten und spielten immer wieder Fangen mit Papa. Im Café gönnten wir uns schließlich noch ein Eis. Da es nun schon später Nachmittag war, suchten wir nach einem Stellplatz für die Nacht. An der Burgruine von Maasi sollte man auch übernachten können, deshalb fuhren wir dorthin. Der Parkplatz war sehr klein und direkt daneben lagen Häuser. Hier wollten wir lieber nicht über Nacht bleiben. Aber da wir schon einmal da waren, besichtigten wir noch schnell die Burgruine. Der spannendste Teil war der Keller, den man jedoch nur auf eigene Gefahr betreten kann. Schilder warnen vor Einsturzgefahr. Wir warfen nur einen kurzen Blick hinein und fuhren dann weiter zum Hafen von Orissaare. Der Stellplatz an sich ist eigentlich ganz nett, aber etwas „alternativ“ war der Ort schon. Am Abend traf sich eine Yoga-Gruppe in einer Art Iglu-Zelt. Später wummerte laute Musik aus einer der Lagerhallen bis spät in die Nacht. Zudem stand überall merkwürdige Kunst herum, z.B. eine bepflanzte Toilettenschüssel. Für eine Nacht war es dennoch ok. Etwas angespannt war die Laune dennoch, denn die Kinder stritten den halben Abend, schleppten einen halben Sandkasten vom Volleyballfeld in das Wohnmobil und zu allem Überfluss war nun auch noch Antonias kleiner rosa Flamingo weg. Um 22 Uhr gingen wir schließlich alle müde ins Bett.
Freitag, 23. August 2019
Der Morgen startete ruhig. Antonia kuschelte mit Jana, während Sascha derweil das Frühstück machte. Zahlreiche Schwalben flogen am frühen Morgen um das Wohnmobil. Kurz nach 10 Uhr brachen wir auf. Im Coop in Orissaare kauften wir noch Kleinigkeiten ein und Antonia hatte schon wieder Hunger. Nachdem unsere Kleinste einen Snack gefuttert hatte, fuhren wir über den Damm zur Insel Muhu. Dort besichtigten wir eine Straußenfarm. Wir durften die Tiere sogar füttern und ein riesiges Straußenei in den Händen halten. Wir lernten, dass ein Straußenei für zwölf Omeletts reicht und dass Baby-Strauße 1 cm pro Tag wachsen, also ziemlich schnell sehr groß werden. Neben den Straußen gab es auch noch andere Tiere zu sehen: Zebras, Kängurus (auch in weiß), Alpakas, Ponys und Häschen. Nachdem wir alle Tiere gesehen hatten, fuhren wir weiter zum Muhu Museum. Der alte Bauernhof mit seinen vielen verschiedenen Gebäuden ist heutzutage ein Freilichtmuseum. Wir spazierten über das Gelände bis zum Hafen, wo wir natürlich den Spielplatz besuchten und in einem kleinen Café leckeren Kuchen aßen. Dort retteten wir auch einen kleinen Vogel, der sich verirrt hatte und immer wieder gegen die Scheiben flog. Dann fuhren wir weiter nach Liiva, wo wir die Kirche besichtigten und einen weiteren Snack im Wohnmobil einnahmen. Außerdem kauften wir frische Blaubeeren. Schließlich verließen wir die Inseln und fuhren von Kuivastu mit der Fähre wieder zurück zum Festland nach Virtsu. Dann ging es ohne weiteren Halt direkt bis nach Pärnu zum Campingplatz Konse. Es dauert eine Weile, den richtigen Stellplatz zu finden. Wir parkten noch 2x um, da immer der Boden uneben war oder Zweige eines Baumes auf unserem Dach schleiften. Dann gab es Reis für die Kinder und Suppe für die Eltern zum Abendessen. Nun war es Zeit für einen Abendspaziergang am Fluss entlang mit einem langen Aufenthalt auf einem tollen Spielplatz. Hier gab es sogar Trimm-dich-Elemente für Erwachsene, die natürlich auch die Kinder ausprobierten. Vor allem die Ringe erfreuten sich als Schaukel wachsender Beliebtheit. Schließlich kehrten wir zum Campingplatz zurück und unser Abendprogramm für heute bestand darin, ein letztes Mal umzuparken. Nachdem die Kinder um 22 Uhr ins Bett gegangen waren, nutzten Jana und Sascha das WLAN des Campingplatzes noch zum Fotos sichern und etwas Internetrecherche.
Samstag, 24. August 2019
Sascha stand als erster auf und ging von 7:30 Uhr bis 8:30 Uhr joggen – 8 km immer am Fluss entlang. Danach gab es Frühstück für alle und Knatsch bei den Kindern. Beide stellten sich wechselseitig quer und heulten lautstark. Schließlich fuhren wir endlich los zum Tervise Spa Hotel & Water Park und die Laune besserte sich schlagartig angesichts der tollen Badelandschaft. Anika und Antonia gingen mit Jana in die Umkleide, während Sascha sich allein umzog. Bei den Mädchen gab es sogar einen kleinen Spielplatz in der Umkleide. Im Schwimmbad selbst gab es ein Babybecken, ein großes Becken mit Strömungskanal und vier lange Rutschen. Zusätzlich gab es noch eine Reifenrutsche und eine Rutsche, die wie ein wilder Bergbach gestaltet war. Antonia wollte alle Rutschen ausprobieren und quietschte vor Vergnügen. Anika hingegen schwamm nur im Wasser. Zum Mittag gab es Pizza im angeschlossenen Restaurant. Nachdem wir alle Becken und Rutschen ausprobiert hatten, gingen wir wieder zurück in die Umkleide, wo die Mädels noch einmal kurz auf dem kleinen Spielplatz spielen durften. Danach kauften wir neue Badeschuhe für beide Kinder, denn wir hatten festgestellt, dass ihre langsam zu klein wurden. Danach wollten wir endlich den berühmten Strand von Pärnu sehen. Wir parkten in einem Wohngebiet in der Nähe und spazierten zur Strandpromenade. Dort tobte das Leben, denn es fand gerade ein Pferdefestival statt. Die Mädchen freuten sich riesig, als sie eine Runde Pony reiten durften. Dann schauten wir eine Weile bei einem Spring-Reitturnier zu. Weiter ging es zum Kurhaus und Moorbad. Beides sahen wir uns nur von außen an. An einem Stand gab es ein Eis für die Kinder und wenige Schritte weiter entdeckten wir einen großen Spielplatz. Hier gab es sogar ein Kettenkarussell, dass allerdings zu schnell für Antonia war. Dafür nutzten wir die Hüpfburg, die wie eine Eisenbahn gestaltet war, und ein Trampolin. Wenige Schritte weiter standen wir plötzlich auf einem noch größeren Spielplatz mit einem hübschen Kiosk in der Mitte, wo die Kinder noch ein Eis schleckten. Aus der Ferne hörten wir einen Stadionsprecher und wollten schauen, was dort los war. Wir setzten uns auf die Stadiontribüne und schauten dem Leichtathletik-Wettbewerb eine Weile lang zu. Anschließend liehen wir uns Fahrräder aus und fuhren am Strand entlang. Die Fahrt ging bis zu einem Kletterpark in der Nähe des Water Parks von heute morgen. Dort drehten wir um und hielten an einem Holzbohlenweg, der über ein kleines Moorgebiet direkt hinter den Sanddünen führt. Die Mietzeit für die Fahrräder lief bald ab, aber wir beschlossen zu verlängern und fuhren dann noch weiter in die Altstadt von Pärnu. Antonia schlief auf dem Sitz hinter Jana ein. Wir 3 anderen erfreuten uns an dem beschaulichen Städtchen und entdecken ein Elefantenkarussell auf dem Platz neben der orthodoxen St. Katharinenkirche. Hier wurde auch Antonia wieder wach. Danach fuhren wir wieder zum Strand zurück und gaben die Fahrräder wieder ab. Nun wollten wir etwas essen. Uns war „Steffani Pizza“ empfohlen worden, aber die Filiale am Strand hatte wirklich nur Pizza und wir wollten lieber Pasta. Es gab noch eine zweite Filiale in der Nähe unseres Parkplatzes, die auch Pasta anbot. Als wir dort ankamen, war es allerdings sehr voll. Wir standen etwa eine halbe Stunde an, bevor wir endlich platziert wurden. Dann saßen wir weitere 30 Minuten am Tisch und niemand nahm unsere Bestellung auf. Als der Kellner endlich kam, meinte er es würde weitere 35 Minuten dauern, bis das Essen kommt. Da reichte es Jana und sie zog die Reißleine. Wir verließen das Lokal und gingen zurück zum Wohnmobil. Wir fuhren zum Stand und kochten uns in wenigen Minuten selbst Nudeln. Auch gut! Antonia war danach müde und ging ins Bett. Anika und Sascha gingen noch zu einem Klettergerüst am Strand, bis es schon dämmerte. Um 21:30 Uhr lagen wir schließlich alle im Bett.
Sonntag, 25. August 2019
Jana und Sascha standen gegen 8 Uhr auf und packten alles zusammen, denn wir mussten den Parkplatz am Strand bereits ganz früh verlassen, um nicht wieder die Tagesparkgebühr zahlen zu müssen. Anika schlief sogar noch oben im Doppelstockbett. Wir fuhren vorsichtig die wenigen Meter zum nächsten „Selver“. Dort machen wir erst einmal in Ruhe Frühstück. Die Kinder untersuchten natürlich gleich den Spielplatz neben dem Parkplatz. Als der Supermarkt öffnete, kauften wir alle gemeinsam ein. Danach mussten wir noch tanken, bevor es weiter in Richtung Sooma Nationalpark ging. In der Mitte des Parks hielten wir bei der Information an. Wir besorgten uns eine Wanderkarte und ließen uns einige Tipps geben. Direkt nebenan gab es einen Biberpfad. Der etwa 1-stündige Weg führte zunächst durch den Wald, dann auf schmalen Stegen durch sumpfiges Überschwemmungsgebiet mit tausenden Mücken und schließlich an einem Bach entlang. Wir sahen eine Biberburg, jedoch keines der Tiere. Nach der Wanderung machten wir Mittag auf dem Parkplatz. Neben uns stand ein umgebauter LKW von einer deutschen Familie mit 6 Kindern. Uns war es unbegreiflich, wie die Familie zu acht in dieses Wohnmobil passte. Wir hatten jedoch keine Zeit weiter zu grübeln, denn nun sprach uns ein Franzose an, ob wir ihm und seiner Freundin helfen könnten. Die Batterie ihres Kastenwagens war leer und sie waren auf einem Standplatz mitten in der Ödnis des Nationalparks liegen geblieben. Er war nun etliche Kilometer zu Fuß zur Information gelaufen, während seine Freundin noch am Wohnmobil wartete. Wir halfen den beiden gerne und gaben Starthilfe, was anfangs gar nicht so einfach war, denn wir kannten unser Mietfahrzeug ja nicht so gut. Die Batterie fanden wir nach längerem Suchen unter dem Fahrersitz, danach klappte alles reibungslos. Die beiden waren froh, dass sie nun ihre mehrmonatige Rundreise durch Europa fortsetzen konnten. Die Kinder erklommen derweil den hölzernen Aussichtsturm, der hier stand. Dann fuhren wir weiter nach Kuusekäära auf endlos langen Schotterstraßen. Dort wollten wir eigentlich eine Wanderung an einem Bach entlang machen, aber der Pfad war sehr lang und so richtig toll sah es hier nicht aus. Also verwarfen wir den Plan und fuhren stattdessen zum Kuresoo-Moor, was im Nachhinein betrachtet eine gute Entscheidung gewesen war. Der Wanderweg führte zuerst auf einem verschlungenen Pfad durch den Wald. Dann ging es einen Hang hinauf. Plötzlich standen wir vor einer riesigen Ebene, die fast wie eine Savanne aussah – es war das Hochmoor! Einen noch besseren Blick hatte man vom Aussichtsturm, der hier gleich am Anfang stand. Dann ging es auf einem Holzbohlenweg durch das Moor - immer vorbei ein kleinen, schwarzen Moorseen, die zum Teil auch Leitern als Ein- und Ausstieg zum Baden hatten. Wir waren sehr beeindruckt von dieser so andersartigen Landschaft! Der Rückweg führte auf einem schnurgeraden Weg durch den Wald, wo wir am Wegrand riesige Fliegenpilze mit bis zu 40 cm Durchmesser sahen. Nach 2 Stunden Wanderung kehrten wir zu unserem Wohnmobil zurück. Nun fuhren wir nur noch ein kleines Stück weiter und stellten uns auf dem RMK Meiekose direkt am Fluss ab. Ein herrlicher Platz mitten in der Natur! Nach dem Abendessen, planschten wir mit den Füßen im Fluss. Unser Abendprogramm bestand aus Malen, Spielen und Postkarten schreiben. 21:30 Uhr gingen wir schließlich alle ins Bett – nachdem wir noch einen Blick auf den fantastischen Sternenhimmel über uns geworfen hatten.
Montag, 26. August 2019
Kurz vor 8 Uhr wachte Antonia auf und kam wie jeden Morgen kuscheln. Dann gab es Frühstück. Kurz vor 10 Uhr fuhren wir weiter. Wir erkundigten uns nach einer Moorschuhwanderung, aber leider waren unsere Kinder noch zu klein dafür. Kanu fahren als Alternative verwarfen wir ebenso. Stattdessen wollten wir noch eine 5 km Wanderung durch das Riisa-Moor machen, die etwa 2 Stunden dauerte. Der Weg führte anfangs durch den Wald, dann an einem Fluss entlang und schließlich durch das Moor mit vielen dunklen Moorseen. Wir ließen die Füße in einem der Tümpel baumeln und beobachteten eine ganze Reihe kleiner Tiere: Eidechsen, Ameisen, Libellen, kleine Frösche und Käfer mit ganz langen Fühlern. Auf dem letzten Stück des Weges schlief Antonia auf Papas Arm ein. Zurück am Wohnmobil machten wir ein kleines Mittagessen. Danach verließen wir die Moorlandschaft gen Norden, denn wir hatten heute noch die längste Etappe des ganzen Urlaubs vor uns. In Paide machten wir eine Pause zum Einkaufen. Dann ging es auch schon weiter durch Estlands „Kornkammer“. Die Kinder waren müde von der eintönigen Fahrt, wollten aber nicht schlafen. Erst um 17:30 Uhr erreichten wir die Region der Nordküste. In der Taverne von Palmse gab es ein ausgezeichnetes Abendbrot. Jana aß Schweinerippchen, die Kinder Hackbällchen und für Sascha gab es Kartoffelbrei mit Speck und Zwiebeln. Jana und Sascha genossen die urige Atmosphäre, während die Kinder lieber mit den Holzpferden im Vorgarten spielten. Danach dauerte es sehr lange, bis wir einen Stellplatz für die Nacht fanden. Der Platz in Palmse sah recht lieblos aus und verlangte auch noch unverschämte Preise (speziell auch für die Kinder, was in Estland absolut unüblich ist). Hier wollten wir nicht bleiben. Wir irrten noch etwas umher und schließlich entschieden wir uns für den Campingplatz Lepispea nahe Vösu. Hier spielten die Kinder ausgiebig auf dem Spielplatz, während Jana und Sascha die letzten Postkarten schrieben. Dann gab es Streit ums Bett: Beide Kinder wollten im Alkoven bei Mama schlafen. Schließlich blieb Jana bei Antonia, bis sie eingeschlafen war und Anika durfte mit in den Alkoven zwischen Mama und Papa. Kurz nach 22 Uhr kehrte endlich Ruhe ein.
Dienstag, 27. August 2019
Da Anika quer im Alkoven lag, hatte Jana schlecht geschlafen. Irgendwann in der Nacht wanderte sie hinüber in Anikas Bett. Kurz nach 8 Uhr wurden wir alle munter. Es gab Frühstück und kurz nach 10 Uhr waren wir fertig. Jana bezahlte den Stellplatz und holte sich noch einige Informationen zur Gegend. Dann fuhren wir zum Gutshof Sagadi möis. Dort gab es ein Museum vom RMK zum Thema Holz. Wir fanden die Ausstellung sehr interessant und verbrachten hier eine ganze Weile. Im angeschlossenen Laden wollten die Kinder unbedingt irgendetwas kaufen. Wir entschieden uns für einen aus Holz geschnitzten Stift mit rosa Mine für jedes Kind. Danach sahen wir uns noch das Gutshaus sowie den Park mit dem Teich an. Dann ging unsere Fahrt weiter zum RMK-Waldzentrum. Hier bekamen wir eine Karte der Gegend. Nur wenige Kilometer weiter gab es einen weiteren Biberpfad, wo wir erneut unser Glück versuchen wollten, eines der Tierchen zu sehen. Am Ende sahen wir keinen, aber der Weg war dennoch sehr schön und abwechslungsreich: Der Weg führte zunächst durch Wald, dann über Treppen hinab zum Fluss mit dem Biberdamm, weiter über Stege durch ein kleines Sumpfgebiet und wieder hinauf in den Wald, wo es auch eine Futterkrippe zu bestaunen gab. Anschließend fuhren wir nach Altja, wo wir in der Taverne einkehren wollten. Allerdings war diese noch bis 14:30 Uhr für eine Reisegruppe reserviert. Wir überbrückten die Zeit auf dem Spielplatz und der Terrasse, wo wir immerhin etwas zu Trinken bekamen. Beim Spielen lernten die Kinder 2 andere deutsche Mädchen kennen und wir kamen mit ihren Eltern ins Gespräch. Noch bis nach 16 Uhr saßen wir beisammen, aßen und quatschten und die Kinder spielten toll zusammen. Schließlich verabredeten wir uns für den nächsten Tag und verabschiedeten uns. Wir wollten noch zum Strand und die kleinen Bootshäuser anschauen. Und schließlich planschten wir alle noch in der Ostsee, die hier gar nicht so kalt war. Die Temperaturen waren in den letzten Tagen kontinuierlich gestiegen. Am Anfang der Reise hatten wir ca. 20 Grad gehabt, wobei man dazu sagen muss, dass es wirklich den ganzen Tag 20 Grad warm war. Man konnte also schon früh morgens oder auch spät abends in kurzen Sachen draußen sitzen, ohne zu frieren. Richtiges Badewetter kam aber erst jetzt auf, mit etwas über 25 Grad. Nach dem Planschen kehrten wir zum Wohnmobil zurück. Wir fuhren erneut zum Campingplatz Lepispea vom Vortag. Die Kinder spielten auf dem Spielplatz und Anika fütterte und streichelte den kleinen Hund Tammy unserer Nachbarn. Abends spielten wir Uno, Memory und ein Steckspiel im Wohnmobil und gingen gegen 22 Uhr ins Bett.
Mittwoch, 28. August 2019
Antonia wachte um 8 Uhr auf und kuschelte sich mal wieder zu den Eltern. Dabei machte sie viel Quatsch. Anika hingegen wachte erst pünktlich zum Frühstück auf. Nach dem Duschen fuhren wir um 10 Uhr ab nach Käsmu. Am Ende der Straße parkten wir auf einem Parkplatz, wo wir uns erneut mit Mone, Bastian, Lena und Mia vom Vortag trafen. Gemeinsam spazierten wir zum Strand. Dort hing eine tolle Baumschaukel für bis zu drei Kinder. Anschließend sammelten die Kinder Steine und Muscheln am Strand. Dann wollten wir noch eine kleine Wanderung machen. Wir liefen durch das Schilf bis zum oberen Ende der Halbinsel. Hier ging es jedoch nicht weiter und so kehrten wir um, um schließlich einem Weg durch den Wald zu folgen. Hier gab es zahlreiche Findlinge und noch mehr Heidelbeeren. Die vier Kinder spielten alle Pferd und galoppierten über Stock und Stein. Dabei fiel Antonia beim Springen über einen Stein auf den Kopf und machte einen Purzelbaum. Sie weinte natürlich sofort. Beim Matsikivi, einem Riesenfindling, gab es noch einmal eine Baumschaukel mitten im Wald. Nachdem die Kinder alle geschaukelt hatten, folgten wir dem Weg weiter bis zum Dorfplatz von Käsmu. Hier gab es schon wieder Schaukeln: eine Quietscheschaukel, eine Schaukel für drei Kinder, eine Baby-Schaukel und eine kleine Tellersitz-Schaukel. Die Kinder freuten sich! Dann spazierten wir durch den Ort zu dem kleinen Kiosk Prunni Ait, wo wir ein spätes Mittagessen einnahmen. Es gab Soljanka für die Eltern, Hotdog für die Kinder und dann noch ein Eis. Anschließend gingen wir noch einmal zum Strand und die Kinder badeten. Nur Antonia fing an zu weinen, da sie müde war. Zur Aufmunterung ging Sascha noch einmal zur Baumschaukel mit ihr. Dann bauten wir eine große Strandburg. Gemeinsam gingen wir schließlich alle zurück zum Parkplatz. Nach zwei Tagen anregender Gespräche und gemeinsamen Spaß für die vier Mädchen nahmen wir Abschied von unseren neuen Bekannten. Auf dem Grundstück neben dem Parkplatz standen einige Wohnmobile und ein Schild mit Telefonnummer wies auf Ferienwohnungen sowie einen privaten Wohnmobil-Stellplatz hin (Heino Laanemets). Wir riefen an und eine Frau öffnete uns das Tor. Prima! Zum Abendessen gab es Nudeln und Reis. Danach verschenkten wir unsere ungeöffneten Essensreste an andere deutsche Camper auf dem Platz. 21.30 Uhr schliefen die Kinder und wir genossen noch ein wenig den Abend.
Donnerstag, 29. August 2019
Antonia wachte schon 7:30 Uhr auf und kuschelte sich zu Papa. Jana versuchte derweil noch zu schlafen. Dann gab es Frühstück. Wir bereiteten unsere Abfahrt vor und gegen 10 Uhr gings auch schon wieder los. Wir fuhren nach Viinistru, spazierten am Hafen und besichtigten das Kunstmuseum. Am beeindruckendsten waren aber die 100 Koffer aus Beton auf dem Außengelände. Dann ging die Fahrt weiter zum Wasserfall Jägala. Auf dem Parkplatz war es zunächst Zeit für eine Mittagspause. Danach spazierten wir zum Wasserfall. Ein schmaler Pfad führte hinab zum Fluss, wo wir mit den Füßen ins Wasser gingen und sogar hinter den Wasserfall schauen konnten. Anschließend fuhren auf der Autobahn in Richtung Tallinn und kauften in Jüri schnell noch einen Joghurt für die Kinder ein. Während der Fahrt durch den Ort kamen wir an unserer ersten Radarkontrolle in Estland vorbei, wurden aber ignoriert, weil wir mit dem Wohnmobil viel zu langsam unterwegs waren. Da wir morgen um 9:30 Uhr das Wohnmobil in Peetri wieder abgeben müssen, hatten wir uns den Campingplatz Kivitalu in Jüri ausgesucht, von dem es morgen nicht mehr weit war. Sascha ging auf dem Campingplatz mit den Kindern zum Spielplatz. Jana begann währenddessen, unsere Sachen zu packen. Nach etwa einer Stunde wechselten wir uns ab. Dann gab es Abendessen mit kleinen Wachteleiern, die Sascha heute im Supermarkt entdeckt hatte. Die Kinder fanden sie lustig. Anschließend machen wir noch einen Abendspaziergang zu einem Trimm-dich-Pfad. Danach ließen wir unser Schmutzwasser und unsere Toilette auf dem Campingplatz ab. Anika durfte beim Rangieren mit auf dem Fahrersitz sitzen und helfen. Nun war es bereits 21 Uhr. Wir spielten noch gemeinsam und aßen Schokolade. Um 22 Uhr war schließlich Ruhe.
Freitag, 30. August 2019
Sascha stand bereits um 6 Uhr auf und ging joggen auf der 6 km langen Holzraspelstrecke, die beim Trim-Dich-Pfad neben dem Campingplatz Kivitalu startete. Dann weckte er um 7 Uhr Jana und die Kinder. Wir aßen alle gemeinsam Frühstück und packten dann hektisch alles zusammen, nur Antonia stellte sich quer. Kurz nach 9 Uhr fuhren wir ab, tankten noch einmal und waren gerade rechtzeitig um 9:30 Uhr zur Abgabe des Wohnmobils bei Auto Elamu. Per Taxi fuhren wir wieder zum Braavo Hotel. Dort stellten wir zunächst unser Gepäck ab. Wir gingen wieder in die Altstadt und kehrten auf Wunsch der Kinder bei McDonald’s ein. Dort aßen die Kinder Chicken Nuggets und freuten sich über ihr Spielzeug im Kids Menü. Jana bekam Kaffee und Kuchen. Nur Sascha mochte nichts, denn er mag McDonalds generell so gar nicht. Im Anschluss kauften wir in der Altstadt Souvenirs: Holzbrettchen, kleine Männeken und Schäfchen für die Kinder. Leider spielte das Wetter heute nicht so richtig mit, es nieselte ununterbrochen. Deshalb fuhren wir mit dem Taxi zur T1 - Mall of Tallinn, wobei es der Taxifahrer nicht für nötig hielt das Taxameter anzuschalten und einfach frech 12 Euro verlangte. In der Mall schauten wir uns zuerst die Butterfly Gardens an. Gärten ist zu viel gesagt, es handelt sich vielmehr um einen giftgrün gestrichenen Raum, in dem riesige Schmetterlinge fliegen. Die Kinder hatten dennoch Spaß und waren begeistert, als sich die Schmetterlinge auch auf uns niederließen. Nun wollten wir uns das Riesenrad auf dem Dach der Mall anschauen, entschieden uns aber gegen eine Fahrt, denn diese hätte 28 Euro für uns 4 gekostet. Stattdessen gingen wir lieber in den großen Indoor-Spielplatz mit Trampolinpark. Hier tobten sich die Kinder 2 Stunden ordentlich aus. Dann kauften wir noch Winterschuhe für Anika und fuhren mit der Straßenbahn zurück in die Altstadt von Tallinn. Unser letztes Abendessen wollten wir unbedingt noch einmal im Restaurant Olde Hansa genießen. Wir tranken Honigbier, von dem wir leicht beschwipst wurden und erfreuten uns noch einmal an dem tollen mittelalterlichen Essen. Auf dem Rückweg zum Hotel besuchten wir noch einen kleinen Holzladen und einen Bernsteinladen, wo Anika unbedingt ein Armband kaufen wollte. Sie hatte noch 5 Euro von ihrem Urlaubsgeld, aber alle Bernstein-Armbänder kosteten mindestens 11 Euro. Der Verkäufer bekam ihr Dilemma mit und verkaufte ihr ein Armband schließlich für 5 Euro und das Kind war glücklich. Zurück im Braavo-Hotel bezogen wir unser Zimmer, dass trotz Buchung als „Familienzimmer“ leider nur 2 richtige Betten hatte und ein Ausklappsofa. Da war das Zimmer am Anfang der Reise besser gewesen. Nun machten wir noch einen Abendspaziergang rund um Tallinn bis ca. 22 Uhr. Dabei kauften wir hübsche Tassen in einem Souvenirladen und für die Kinder kleine Lego-Überraschungstüten im Rimi Supermarkt. Dann ging es ins Bett und Jana schlummerte die Kinder ein.
Samstag, 31. August 2019
Um 6 Uhr wachte Antonia auf, da sie sich übergeben musste. Dann kuschelte sie mit Mama, wachte aber immer wieder auf und übergab sich. Papa passte nun auf sie auf und beruhigte sie. Jana holte derweil das Frühstück ins Zimmer. Aber Antonia hatte keinen Hunger und schlief auf Papas Schoß ein. Gegen 9 Uhr wurde schließlich auch Anika munter und ging mit Jana zum Frühstück. In dem kleinen Raum war es rappelvoll und wir wurden sogar böse angeschaut, als wir uns zu zweit mit an einen Vierersitz zu einer Einzelperson setzten. Antonia wachte derweil auf. Sie übergab sich ein letztes Mal und wollte dann auch Frühstück. So kamen Sascha und sie nach und wir hatten doch noch ein gemeinsames Frühstück. Dann packten wir unsere Sachen und schlenderten noch einmal zu dem kleinen Café, wo wir am Anfang der Reise schon einmal waren. Die Kinder bekamen Macarons. Danach kehrten wir zum Hotel zurück und gaben unsere Schlüssel ab. Um 12 Uhr fuhren wir zum Flughafen. Dort mussten wir unser gutes Taschenmesser an der Kontrolle abgeben, das wir blöderweise im Handgepäck vergessen hatten. Im Terminal hatten wir noch etwas Zeit. Wir aßen einen Burrito und die Kinder freuten sich über den Spielplatz mit Kinderkino. Anika saß also mit großen Augen vor dem Bildschirm und Antonia spielte mit einem anderen Mädchen. Jana stöberte derweil in einem Spielzeugladen und entdeckte hübsche Knobelspiele. Die waren aber alle erst ab 6 Jahre, so kauften wir nichts. Dann ging unser Flug nach Warschau um 14:30 Uhr und dauerte 1,5 Stunden. In Warschau gingen wir wieder auf den Spielplatz im Terminal. Bei McDonalds aßen wir Chicken Nuggets mit Pommes und die Kinder freuten sich vor allem über die Kuscheltiere, die beim Kindermenü dabei waren. Wir setzten uns zum Essen an unser Gate. Leider war es jedoch das Falsche! Als wir das bemerkten, mussten wir hetzen, um zum richtigen Gate zu kommen. Allerdings startete unser Flug nach München eine Dreiviertelstunde zu spät. 18 Uhr ging es endlich los. Der Flug dauerte erneut 1,5 Stunden. Antonia war müde, aber konnte nicht einschlafen. In München klappte alles wie am Schnürchen. Wir schnappten unser Gepäck und fuhren mit der S-Bahn zum Ostbahnhof, wo wir noch schnell etwas einkauften. Um 20:30 Uhr waren wir schließlich wieder zu Hause. Die Kinder spielten, während die Jana und Sascha auspackten. Um 23 Uhr fielen wir schließlich alle ins Bett und träumten von unserem tollen Urlaub in Estland.