Freitag, 14. September 2012
Nach der Arbeit brachen wir von München in Richtung Südtirol auf. Über den Brenner erreichten wir Bozen nach nur 2,5 Stunden. Von dort brauchten wir aber fast noch einmal eine Stunde bis Cavareno, welches oberhalb des Etschtales im Nonstal liegt. Dazu muss man sich den Mendelpass nach oben quälen, was im Dunkeln durchaus abenteuerlich ist auf der kurvigen und teilweise einspurigen Straße. Kurz nach 22 Uhr erreichten wir schließlich das Hotel Rosa und bezogen unser gemütliches Zimmer.
Samstag, 15. September 2012
Als wir zum Frühstück nach unten kamen, war unser Tisch schon gedeckt und eine lokale Zeitung lag bereit. Die Hotelchefin begrüßte uns persönlich und gab uns Tipps und Prospekte für Ausflüge. Wirklich sehr nett! Dann wollten wir endlich Bozen näher erkunden und brachen auf in Richtung Mendelpass. Unterwegs sahen wir ein Schild zum Aussichtspunkt Penegal, welchen wir spontan besuchten. Und dies lohnte sich tatsächlich, denn von dort hat man einen tollen Blick auf das Etschtal mit Bozen und Kaltern in der Tiefe. Dann fuhren wir den Mendelpass wieder hinab und suchten uns in Bozen einen Parkplatz am Rande der Innenstadt. Wir bummelten eine Weile durch die Gässchen und kleinen Läden. Zum Mittag fanden wir eine kleine Pizzeria in einer Seitenstraße, wo man auch draußen sitzen konnte. Wir futterten leckere Pasta und entspannten ein wenig. Dann fuhren wir weiter nach Kaltern. Auf dem Marktplatz ging gerade ein Konzert eines Orchesters zu Ende und die Menschenmenge löste sich gerade auf. Als der Platz etwas leerer wurde, stürmten wir eine der Eisdielen und gönnten uns 2 Kugeln. Wir erkundeten noch ein wenig den Ort und fuhren dann weiter zum Kalterer See. In einem der Restaurants am See legten wir eine kleine Pause ein, um etwas zu trinken. Die Sonne verschwand nun schon langsam hinter den Bergen. So bummelten wir noch ein wenig am See entlang, bevor wir zum Abendessen in ein anderes Restaurant am See einkehrten. Großen Hunger hatten wir aber nicht und bestellten uns nur eine Kleinigkeit. Dann fuhren wir den Mendelpass wieder hinauf und sanken müde in unsere Betten.
Sonntag, 16. September 2012
Von der Hotelbesitzerin hatten wir ein Prospekt mit schönen Schluchten im Nonstal erhalten. Eine davon ist besonders spektakulär, da sie mitten unter dem Ort Fondo liegt. Das wollten wir uns unbedingt anschauen. Die Hotelbesitzerin reservierte telefonisch schon einmal 2 Plätze für eine Führung für uns und dann brachen wir auf. Fondo ist nur einen Katzensprung von Cavareno entfernt und so erreichten wir den kleinen Ort bereits nach wenigen Minuten. Bis zur Führung hatten wir aber noch eine halbe Stunde Zeit. Wir bezahlten unsere Tickets und warteten dann auf dem Marktplatz. Um 10 Uhr sollten wir hier abgeholt werden. Als kurz nach 10 Uhr immer noch keiner kam, fragten wir noch einmal in dem kleinen Büro nach. Und tatsächlich, die Gruppe war bereits aufgebrochen. Aber eine nette Frau führte uns schnell den Berg hinab, zu der kleinen Hütte wo alle Teilnehmer mit Mänteln und Helmen ausgestattet werden.
Montag, 17. September 2012
Heute wollten wir das Kloster San Romedio besuchen und auch eine kleine, aber spektakuläre Wanderung unternehmen. Wir fuhren bis zum Rätischen Museum von Sanzeno, wo wir unser Auto parkten. Gegenüber startet der Wanderweg zum Kloster. Anfangs durchquert man einige Apfelplantagen und schattigen Wald, aber schließlich führt der Weg in luftiger Höhe entlang der Steilwand eines engen Tales. Ursprünglich führte hier eine Wasserleitung entlang, die man an einigen Stellen auch noch durchblitzen sieht. Ab und zu muss man ein wenig den Kopf einziehen und aufpassen, dass man sich nicht am Felsen anschlägt. Belohnt wird man durch einzigartige Ausblicke hinunter zum Fluss, der sich parallel zur kleinen Straße entlang schlängelt. Nach etwa 45 Minuten erreichten wir schließlich die eigentümliche Wallfahrtskirche von San Romedio, die auf einem Felsen inmitten des Tales thront. Sie besteht aus mehreren übereinander gebauten Kirchen und Kapellen. Die gesamte Struktur auf dem Felsen ist durch eine steile Treppe mit 131 Stufen verbunden. Die vielen Bauwerke stammen aus verschiedenen Epochen, die älteste Kirche wurde bereits um das Jahr 1000 auf dem Grab des Heiligen Romedius errichtet. Seit 1948 ist das Kloster von Franziskanern bewohnt. Wir fanden die Ruhe und das außergewöhnliche Flair jedenfalls super toll und streunten eine ganze Weile durch das alte Gemäuer. Schließlich machten wir uns auf den Rückweg zum Auto. Dann fuhren wir weiter das Nonstal hinab, bis zu einer Burg wo es angeblich auch eine Imkerei zu besichtigen geben sollte. Als wir dort ankamen, fanden wir jedoch nur eine verlassene Ruine vor und nach Imkerei sah es hier auch nicht aus. Also fuhren wir weiter bis Trento, wo wir ein wenig die Stadt erkundeten. Wir schlenderten durch Parks und die Fußgängerzone und genossen das schöne Wetter im Spätherbst. Am späten Nachmittag fuhren wir dann das Etschtal wieder hinauf bis nach Kurtatsch, wo Jana in den 90er-Jahren schon einmal Urlaub mit Ihren Eltern gemacht hatte. Seitdem hat sich einiges geändert in dem kleinen Örtchen. Das Haus mit der damaligen Ferienwohnung im Ortsteil Penon ganz oben in den Bergen fanden wir leider nicht wieder. Hier sind einfach zu viele neue Straßen und Häuser dazugekommen und irgendwo haben wir wohl den richtigen Abzweig verpasst. Dafür fanden wir unten im Hauptort einen schönen Gasthof und beim studieren der Speisekarte lief uns schon das Wasser im Mund zusammen. Allerdings öffnete er erst in einer Stunde. So spazierten wir noch ein wenig weiter durch das Dörfchen und kehrten schließlich zum "Gasthof zur Rose" zurück. Das Essen hielt absolut was die Speisekarte versprach, einfach oberlecker! Dazu hatten wir einen super Gewürztraminer aus dem Nachbarort Magreid. Hmm, das ist etwas für uns 2 Schleckermäuler. Satt und zufrieden schlängelten wir uns dann den Mendelpass wieder hinauf in unser Nonstal.
Dienstag, 18. September 2012
Heute hieß es schon wieder Abschied nehmen von Cavareno. Nachdem wir im Hotel Rosa ausgecheckt hatten, fuhren wir nach Meran, wo wir uns mit Saschas Bruder treffen wollten. Wir kamen gut durch und waren etwas zu früh da, so dass wir uns vor dem Kurhaus noch ein gemütliches Plätzchen suchten und ein paar Weintrauben futterten, die wir an einem Kiosk erstanden. Die Sonne schien wieder einmal armsdick und der Herbst fühlte sich noch immer mehr wie Sommer an. Alle zusammen schlenderten wir dann durch die Gassen von Meran und kehrten in einer gemütlichen Pizzeria ein. Nach dem Essen ging es weiter durch die Fußgängerzone, wo ein Straßenkünstler scheinbar in der Luft schwebend saß. Wir schauten dem Schauspiel eine Weile fasziniert zu und dann war es auch schon Zeit langsam aufzubrechen, um den Heimweg anzutreten. Wir fuhren mit beiden Autos den Jaufenpass hinauf, wo wir noch einmal die schöne Aussicht genossen und uns von den beiden verabschiedeten, die hier in der Nähe noch ein wenig länger Urlaub machten. Für uns hingegen ging es über den Brenner zurück nach München.